Deutsches Kinderhilfswerk fordert Umdenken beim Schulessen
(ots) - Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert ein generelles
Umdenken beim Schulessen in Deutschland. "Wir müssen grundsätzlich
weg von Großküchen, stärker auf dezentrale Lösungen setzen und diese
auch finanziell unterstützen. Ernährungs- und Gesundheitsbildung von
frühester Kindheit an sind eine wesentliche Voraussetzung für eine
gute Entwicklung unserer Kinder. Fast 70 Prozent der Kinder und
Jugendlichen in Deutschland fänden es gut, in einer Schulküche kochen
zu lernen. Aber nur jeder Fünfte hat bisher in der Schule schon
einmal gekocht. Wir sollten deshalb über die Einführung eines
Schulfachs 'Gesundheits- und Ernährungsbildung' nachdenken", erklärt
Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes müssen im Bereich des
Schulessens mehr finanzielle Mittel als bisher zur Verfügung gestellt
werden. "Wir müssen sicherstellen, dass im Ganztagsbetrieb jedes Kind
in der Schule eine gesunde, warme Mahlzeit bekommt. Da, wo die Eltern
über ein ausreichendes Einkommen verfügen, müssen diese die Kosten
tragen, wo das nicht geht, ist die Gesellschaft und damit die
öffentliche Hand gefordert. Alle Kinder und Jugendlichen in
Deutschland müssen gesund aufwachsen können und faire Bildungschancen
haben. Hier müssen wir das Geld, das im System der Familienförderung
ist, konzentrieren und nicht durch Freibeträge und Steuervergünstigen
diejenigen besser stellen, die sowieso schon genug haben" so Krüger
weiter.
Ein weiteres Problem ist nach Ansicht des Deutschen
Kinderhilfswerkes auch die unterschiedliche finanzielle Wertigkeit,
die die Bundesländer dem Schulessen beimessen. Während die Mahlzeiten
an thüringischen Schulen nur 1,90 Euro kosten dürfen, stehen in
Hamburg 3,50 Euro und in Bayern mehr als 4 Euro zur Verfügung. Daran
zeigt sich sehr deutlich, dass der Föderalismus in Deutschland
spätestens bei Fragen, die die Gesundheit von Kindern betreffen,
Grenzen haben sollte. Gleichwertige Lebensverhältnisse und
Chancengleichheit sind so nicht zu erreichen. Schließlich müssen den
Essensanbietern Qualitätsstandards abverlangt und diese auch effektiv
kontrolliert werden. Das muss nicht unbedingt zu höheren Preisen
führen, mit ein bisschen Phantasie, Kreativität und vor allem mit der
Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist eine Menge möglich.
"Wir müssen aber auch grundsätzlich überlegen, ob wir unseren
Kindern Erdbeeren aus China auftischen müssen. Heimische Produkte wo
es geht, Obst und Gemüse der Saison, das sollten die Leitlinien für
das Schulessen sein. Wer in der Kindheit nicht erfährt und erlebt,
was gesunde Ernährung ist und dass sie unglaublich gut schmeckt, wird
dies im Erwachsenenalter kaum nachholen können. Insofern ist eine
gesunde Ernährung auch eine Grundsteinlegung für ein gesundes Leben.
An dieser Stelle zu sparen ist langfristig verheerend, denn wir
wissen doch alle, welche Auswirkungen schlechte Ernährung hat" so
Krüger abschließend.
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Datum: 13.02.2013 - 10:15 Uhr
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