WAZ: Warum Fußballer Ideale verraten. Kommentar von Klaus Wille
(ots) - Man muss sich nichts mehr vormachen: Lange schon ist
der Sport, was Korruption angeht, nicht besser als andere Bereiche
unserer Gesellschaft. Dazu gehört, dass Fußballer immer wieder bereit
sind, die Ideale zu verraten, auf denen ihr Sport ruht und auf denen
seine Glaubwürdigkeit fußt. Das Schöne am Fußball, hat Sepp Herberger
einmal gesagt, sei, dass niemand vorher wisse, wie es ausgeht. Gerade
deshalb rührt der neue Wettskandal an den Grundfesten des Fußballs.
Wobei: Was da in Den Haag präsentiert worden ist, ist ja kein neuer
Skandal. Es sind neue, bittere Erkenntnisse - zum Beispiel über das
Versagen der viel gepriesenen Wett-Frühwarnsysteme von Fifa und Uefa.
Es sind neue Fahndungserfolge im Kampf gegen den immer weiter
manipulierenden Wett-Kraken. Und deshalb ist es nur eine Frage der
Zeit, bis die nächsten Partien, die nächsten Schiedsrichter, Spieler
und Vereinschefs erwischt werden. Und der deutsche Spitzenfußball?
Noch scheint er mit dem Skandal leben zu können. Wer 100000 Euro im
Monat verdient, ist nicht so empfänglich für den Vorschlag, für einen
Tausender ins falsche Tor zu treffen. Aber die Hand dafür ins Feuer
zu legen, dass sich das nicht eines Tages als Wunsch entpuppt? Lieber
nicht: Versuchung bleibt Versuchung.
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Datum: 04.02.2013 - 19:12 Uhr
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