Erste Interessenten fragen nach dem Sandhügelplatz
Nach der europaweiten Ausschreibung gibt es Bewerber für den Wettbewerblichen Dialog zur Neuen Stadtmitte
(IINews) - Kelsterbach. Mit Blick auf die großen Pläne zur Umgestaltung des Sandhügelplatzes und der in der Nachbarschaft zum Rathaus gelegenen Neuen Stadtmitte geht die Stadt Kelsterbach zuversichtlich ins neue Jahr. Bürgermeister Manfred Ockel (SPD) und Erster Stadtrat Kurt Linnert (SPD) begründen ihren Optimismus mit der positiven Resonanz auf die europaweite Bekanntmachung der Umgestaltungspläne zum zentralen Sandhügelplatz und den damit verbundenen Wettbewerblichen Dialog. In den ersten Wochen nach Veröffentlichung der Pläne im Amtsblatt der Europäischen Union hätten bereits einige Investoren ihr Interesse angemeldet und sich über das Projekt, das besondere Vergabeverfahren Wettbewerblicher Dialog und über das Entwicklungspotenzial von Kelsterbach informiert. Die genaue Zahl der Bewerber wollte der Rathauschef aus Rücksicht auf das laufende Verfahren nicht nennen. Er sei aber sicher, dass die Umgestaltung des Platzes, nach gescheiterten Versuchen in der Vergangenheit, jetzt im Wettbewerblichen Dialog endlich gelingen werde, auch weil in der Kommunalpolitik alle an einem Strang ziehen würden und der Einzelhandel dies ebenso wünsche. Die Entscheidungen zur Entwicklung der Neuen Stadtmitte stünden auf einem breiten Fundament, da eine interfraktionelle Arbeitsgruppe in das komplette Verfahren involviert sei.
Multifunktionsgebäude als Impulsgeber
Der Wettbewerbliche Dialog und das komplette Vergabeverfahren werden von den Fachleuten der zum Wohnungsunternehmen Nassauische Heimstätte gehörenden NH ProjektStadt gesteuert und moderiert. Unternehmensbereichsleiter Michael Schreier sieht in dem Vergabeverfahren nur Vorteile: Es sei robust, zeitlich schnell umzusetzen und für alle Beteiligten transparent. Durch die frühzeitige Prüfung der finanziellen Leistungsfähigkeit und der Erfahrung der potenziellen Investoren gewinne Kelsterbach zudem ein Plus an Sicherheit. Die Stadt plant, den Sandhügelplatz in ein belebtes Zentrum umzuwandeln. Das Areal ist etwas kleiner als ein Fußballfeld. Den Impuls für eine attraktive Neue Stadtmitte soll ein multifunktionales Gebäude mit einem Lebensmittelmarkt, mit Geschäften, Arztpraxen, Büroräumen, Wohnungen und Gastronomie geben. Mit dem transparenten Vergabeverfahren, der einen Dialog zwischen Stadt, Investor und Bürgern beinhaltet, könne Kelsterbach die wirtschaftlich, architektonisch und städtebaulich beste Lösung umsetzen, sagt Ulrich Eckerth-Beege, zuständiger Projektleiter der NH ProjektStadt.
Kelsterbach hat Entwicklungspotenzial
"Kelsterbach hat noch ein großes Entwicklungspotenzial", betont Dr. Angelika Niederberger. Die Leiterin der Wirtschaftsförderung der Stadt rechnet vor, dass auf dem Gelände des ehemaligen Ticona-Werkes eine Fläche von rund 70 Hektar zur Verfügung stehe, in den Gewerbegebieten Im Taubengrund und Im Staudenäcker weitere sieben beziehungsweise fünf Hektar und auf dem Areal des einstigen Enka-Werkes ebenfalls 15 Hektar umgestaltet würden. Dieses Potenzial gebe Kelsterbach die Chance, den notwendigen Strukturwandel erfolgreich hinzubekommen. Hinzu kämen die vielfältigen Verkehrsanbindungen der 15000 Einwohner-Kommune an gleich vier Autobahnen und die Nähe zum Frankfurter Flughafen. "Wir liegen hier zentral und mittendrin im Rhein-Main-Gebiet", sagt Edith Wilhelma Jonas, Geschäftsführerin des Unternehmens Bednorz, das als Hersteller für Plomben und Verschlüsse auf dem internationalen Markt erfolgreich eine Nische besetzt hat. Derzeit arbeiten mit rund 8.700 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten doppelt so viele Einpendler wie Auspendler in Kelsterbach.
Auch der Wohnungsbau kommt voran
Wo neue Arbeitsplätze entstehen und eine gute Infrastruktur mit Schulen Kindergärten, Geschäften und Freizeitangeboten lockt, wächst auch der Druck auf den Wohnungsmarkt. Die Deutsche Reihenhaus AG entwickelt derzeit auf dem ehemaligen Enka-Gelände den sogenannten Wohnpark Mainblick. Die Hälfte der rund 110 Reihenhäuser ist bereits verkauft. Sprecher Achim Behn: "Die Menschen entscheiden sich bewusst für Kelsterbach, weil sie dort die Dinge des täglichen Bedarfs vor ihrer Haustür haben und aufs Auto verzichten können." Neben den Reihenhäusern entstehen auf dem einstigen Enka-Areal unter anderem zwei Einkaufsmärkte und ein neuer Platz, der von drei denkmalgeschützten Gebäuden umrahmt wird. Ein eigens für die Gestaltung des Areals ausgelobter Ideenwettbewerb für Landschaftsarchitekten wird ebenfalls von der NH Projektstadt moderiert. Auf die neu geschaffene Infrastruktur mit Geschäften in der Nachbarschaft und der bereits vorhandenen S-Bahn-Station neben dem neuen Wohngebiet "Mainblick" freut sich Andrea Molle. Die 40-jährige sagt, sie habe sich schon im Jahr 2000 bewusst für Kelsterbach als Wohnort entschieden und bisher zur Miete gewohnt. Jetzt konnte ist sie mit ihrem Mann und den beiden Kindern im Alter von fünf und zehn Jahren im Mainblick den Traum von den eigenen vier Wänden realisieren.
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Die Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main, bietet seit 90 Jahren umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Bauen und Entwickeln. Sie beschäftigt rund 660 Mitarbeiter. 2005 erwarb die Nassauische Heimstätte die Anteile des Landes Hessen an der Wohnstadt Stadtentwicklungs- und Wohnungsbaugesellschaft Hessen mbH, Kassel. Durch den Zusammenschluss avancierte sie zu einem der führenden deutschen Wohnungsunternehmen: der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt mit 62.000 Mietwohnungen in 150 Städten und Gemeinden. Diese werden aktuell von rund 260 Mitarbeitern - in vier Regional- untergliedert in 13 Service-Centern - betreut. Aus der gestiegenen Nachfrage heraus entwickelte sich im folgenden Jahr die Marke "NH ProjektStadt". Dort werden Kompetenzfelder gebündelt, um nachhaltige Stadt- und Projektentwicklungsaufgaben sowie Consulting-Aktivitäten im In- und Ausland durchzuführen.
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Datum: 22.01.2013 - 15:04 Uhr
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