Condition-Monitoring-Systeme auf der Motion, Drive&Automation (MDA) / "Blick in den Antrieb" auch aus der Ferne / Viele Messgrößen werden inline erfasst
(ots) - In der Industrie wird das Thema "Condition
Monitoring" viel diskutiert. Denn an Maschinen und Anlagen werden
immer höhere Anforderungen in Bezug auf Produktivität und
Ausfallsicherheit gestellt. Zumeist stehen dabei die Antriebe als
bewegliche Komponenten im Zentrum des Interesses.
Condition-Monitoring-Systeme leisten hier einen wichtigen Beitrag und
sind deshalb immer häufiger Bestandteil moderner
Instandhaltungskonzepte. Sie überwachen elektromechanische ebenso wie
hydraulische Antriebe und geben die gesammelten Informationen an
übergeordnete Leitwarten weiter. Oder der Instandhalter nimmt per
Internet oder Mobilfunk Einblick in den Zustand des Antriebs und kann
sofort reagieren, wenn Unregelmäßigkeiten auftreten.
"Auf der kommenden MDA, die vom 8. bis 12. April 2013 im Rahmen
der HANNOVER MESSE ausgerichtet wird, erhalten Fachbesucher einen
Überblick, was Condition-Monitoring-Systeme leisten können und
welchen Nutzen sie den Betreibern von Maschinen und Anlagen bieten",
sagt Oliver Frese, Geschäftsbereichsleiter bei der Deutschen Messe
AG.
In der Hydraulik ist die Druckflüssigkeit ein zuverlässiger
Indikator für den "Gesundheitszustand" des Antriebs. Hier steht neben
Druck und Temperatur auch der Partikelgehalt im Fokus des Interesses.
Dipl.-Ing. Michael Schumacher, Entwicklungs- und Produktionsleiter
der PAMAS Partikelmess- und Analysesysteme GmbH: "In Hydraulikanlagen
und auch Schmierölsystemen ist eine frühzeitige Erkennung von Abrieb-
und Verschleißpartikeln unabdingbar, wenn man Betriebsschäden und
ungeplante Maschinenausfälle verhindern will."
Musste der Anwender vor wenigen Jahren noch Proben nehmen und das
Hydrauliköl entweder selbst untersuchen oder an ein darauf
spezialisiertes Labor schicken, geschieht dies heute "inline" oder,
wenn gewünscht, auch "online", und die Systeme werden immer
leistungsfähiger.
Ein Beispiel: PAMAS wird auf der MDA Partikelzähler ausstellen,
die eine kontinuierliche Zustandsüberwachung von
Betriebsflüssigkeiten erlauben. Wird ein zuvor definierter Grenzwert
überschritten, geben die Geräte einen Online-Alarm aus. So werden
Reparaturen vorhersehbar und Instandhaltungsmaßnahmen auf lange Sicht
planbar.
Das gilt nicht nur für die Partikelanalyse, sondern auch für
andere kritische Größen wie zum Beispiel den Wassergehalt und die
Viskosität. ARGO-HYTOS wird auf der MDA ein neues portables Öllabor
zeigen, das alle wesentlichen Ölreinheits- und Ölqualitätsparameter
erfasst. Christian H. Kienzle, Geschäftsführender Gesellschafter der
ARGO-HYTOS GMBH: "Darüber hinaus demonstrieren wir auf der Messe, wie
ein vollständiges Condition-Monitoring-System zur
Ölreinheitsüberwachung aussehen kann. Alle verfügbaren Sensoren und
Geräte sind an einer Demowand installiert und an einen Ölkreislauf
angeschlossen. Eine Online-Anbindung ermöglicht den Fernzugriff über
das Internet live auf der Messe."
Was für das Hydrauliköl zutrifft, gilt genauso für Getriebeöl. Und
je wichtiger eine hohe Verfügbarkeit ist, desto eher setzen die
Maschinen- oder Anlagenbetreiber CMS-Systeme ein. Besondere Bedeutung
hat dies bei Windkraftanlagen, bei denen man keinesfalls bei Bedarf
kurzfristig eine Ölprobe ziehen oder andere Messungen vornehmen kann.
Bosch Rexroth hat deshalb speziell für Windkraftanlagen
Condition-Monitoring-Systeme entwickelt, bei denen neben dem Antrieb
auch die Rotoren kontinuierlich auf ihren Zustand überprüft werden.
Bei den elektrischen Antrieben ist die Wärmeentwicklung eine
zentrale Messgröße. Sie gibt zum Beispiel Aufschluss über mögliche
Schäden an Wälzlagern und Elektromotoren sowie über "hot spots" in
Schaltschränken. Durch Schwingungs- und Körperschallmessungen stellt
man fest, ob mechanische Komponenten wie etwa Wälzlager noch in
einwandfreiem Zustand sind. Sensoren horchen in die Komponenten
hinein und registrieren, wenn es nicht nur sprichwörtlich, sondern
ganz real im Getriebe knirscht.
Auch die kontinuierliche Erfassung von Drehzahl, Drehmoment und
Beschleunigung ist Bestandteil von CMS-Systemen für Antriebe. Dabei
gilt immer, um in der Bildsprache der Humanmedizin zu bleiben, das
Motto "Vorbeugen ist besser als heilen". Denn ungeplante Ausfälle
sind häufig so teuer, dass sich das Investment in ein
Condition-Monitoring-System schon amortisiert hat, wenn es nur einen
einzigen Defekt frühzeitig erkennt und somit einen
Maschinenstillstand zu vermeiden hilft.
Ideeller Träger der MDA ist der VDMA (Verband Deutscher Maschinen-
und Anlagenbau e.V.). "Nach drei erfolgreichen, vom VDMA mit
Unterstützung von Unternehmen und der Deutschen Messe AG initiierten
Sonderschauen 'Condition Monitoring' im Rahmen der Leitmesse MDA auf
der HANNOVER MESSE ist das Thema in der Industrie angekommen. Es gilt
nun, Schnittstellen und Geräteprofile zu standardisieren. Ein
VDMA-Industriearbeitskreis hat hierzu einen Entwurf eines
VDMA-Einheitsblattes 'Feldbusneutrale Referenzarchitektur für
Condition- Monitoring-Systeme in der Fabrikautomation' erstellt, der
Anfang 2013 veröffentlicht wird. Gespräche hinsichtlich einer
Umsetzung in feldbusspezifische Profile mit Nutzerorganisationen
laufen bereits," sagt Peter Synek, stellvertretender Geschäftsführer
des Fachverbands Fluidtechnik im VDMA.
Über die HANNOVER MESSE
Das weltweit bedeutendste Technologieereignis wird vom 8. bis 12.
April 2013 in Hannover ausgerichtet. Die HANNOVER MESSE 2013 vereint
elf Leitmessen an einem Ort: Motion, Drive & Automation, Industrial
Automation, Energy, Wind, MobiliTec, Digital Factory, ComVac,
Industrial Supply, SurfaceTechnology, IndustrialGreenTec und Research
& Technology. Die zentralen Themen der HANNOVER MESSE 2013 sind
Industrieautomation und IT, Energie- und Umwelttechnologien,
Antriebs- und Fluidtechnik, Industrielle Zulieferung,
Produktionstechnologien und Dienstleistungen sowie Forschung und
Entwicklung. Russland ist das Partnerland der HANNOVER MESSE 2013.
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Datum: 17.12.2012 - 09:30 Uhr
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