Westfalenpost: Fußball-Bundesliga/Sicherheit/DFL-Konzept
(ots) -
Wer hinderte die Fans von Fortuna Düsseldorf
daran, sich auf den Tribünen über den Aufstieg in die
Fußball-Bundesliga zu freuen? Niemand. Doch die meisten stürmten den
Rasen.
Wer hinderte Anhänger des FC Schalke 04 daran, zum Derby
nach Dortmund zu reisen, ohne auffällig zu werden? Niemand. Doch ein
Teil der Königsblauen hinterließ eine Spur der Verwüstung.
Vom
Abbrennen der lebensgefährlichen Pyrotechnik in den Fanblöcken der
Liga ganz zu schweigen.
Dass die Deutsche Fußball-Liga ihr
umstrittenes Sicherheitskonzept "Stadionerlebnis" verabschiedete, hat
Gründe. Der ausschlaggebende ist der durch die Politik ausgeübte
Druck. Ob manch' polemische Drohung in die Tat umgesetzt worden wäre,
darf allerdings bezweifelt werden. Monate vor einer Landtags- oder
Bundestagswahl profiliert sich der eine oder andere jedoch gerne mit
Worten, die zuspitzen.
Fakt bleibt, dass kein Mensch um
sein Leben fürchten muss, weil er ein Stadion besucht, und dass die
Gewalt nicht so exorbitant zugenommen hat, wie
dargestellt.
Den Impuls für dieses Sicherheitskonzept,
dessen Inhalte teilweise gelebte Praxis sind, gab allerdings nicht
die Politik, sondern ein Teil der Fans, der Regeln konsequent
ignorierte. Die Klubs müssen nun den schwierigen Spagat hinbekommen,
die Masse nicht für deren Fehlverhalten in Sippenhaft zu nehmen.
Ganzkörperkontrollen und Karten-Restriktionen dürfen kein Alltag
werden - sollen es entgegen der Prophezeiung der protestierenden Fans
auch nicht.
Etwas mehr Sachlichkeit stünde allen gut zu
Gesicht.
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Datum: 12.12.2012 - 19:36 Uhr
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