Neue OZ: Kommentar zu USA / Kunst / Fotografie / Auktion
(ots) - Mehr als eine Win-win-Situation
Der Mann hat Klasse. Erst stellt er erstklassige Fotografien zu
einer Sammlung zusammen, die ein sicheres Gefühl für Stil und
Qualität verrät. Und dann trennt er sich von dem Konvolut, kaum dass
es richtig gerundet ist. Henry Buhl gibt vielen Kunstsammlern ein
Beispiel. Denn er ist souverän genug, sein Kunstkonvolut nicht für
eine Sache mit Ewigkeitsanspruch zu halten. Er will kein eigenes
Museum, er bürdet sein Projekt nicht nachfolgenden Generationen auf.
Die Fotosammlung darf sich wieder auflösen, weil der Sammler seine
Neugier verloren hat.
Henry Buhl zeigt nicht nur Haltung, er wird auch Gewinn machen mit
Meisterwerken, die händeringend gesucht sind. Auch der Kunstmarkt
profitiert. Denn Sotheby's erhält Stücke von musealem Wert. Das
Auktionshaus darf einen Rekorderlös erwarten, weil Fotografien
inzwischen im Hochpreissegment gesetzt sind.
Also nichts als eine schnöde Win-win-Situation? Nein, denn Buhl
stiftet den Erlös jenen Menschen, denen mit Kunst allein nicht
geholfen ist - es sei denn, dass Kunst bares Geld einbringt. Buhl
liebt die Kunst, aber er stellt sich nicht über alles. Wie
lobenswert.
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Datum: 09.12.2012 - 22:00 Uhr
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