Digitalbranche blickt verhalten aufs kommende Quartal
(ots) - Die erfolgsverwöhnte und notorisch optimistische
Digitalbranche blickt wegen der allgemeinen konjunkturellen
Entwicklung skeptisch auf das kommende Quartal. Dies geht aus dem
Index für die Digitalbranche, kurz KIX, des Branchendienstes
Kontakter hervor. Die eigene Geschäftsentwicklung im laufenden
Quartal bewerteten die Befragten noch mit einer Note von 2,2 (1= sehr
gut, 6 = ungenügend), die allgemeine Entwicklung der Digitalbranche
leicht schlechter mit 2,37. Doch die Aussicht für 2013 fällt
verhaltener aus: Knapp ein Fünftel der Befragten erwartet für das
eigene Unternehmen ein deutlich besseres Quartal, rund ein Drittel
ein etwas besseres. Noch deutlicher wird die Skepsis der
Digital-Manager, die seit Jahren zumeist deutlich zweistellige
Umsatzzuwächse verzeichneten, bei der Einschätzung der Gesamtbranche:
Nur 30 Prozent gehen von einer etwas besseren Entwicklung aus, fast
die Hälfte erwartet ein Gleichbleiben. "Die abflachende Konjunktur
der gesamten Wirtschaft hinterlässt auch in dem Zukunftsmarkt der
digitalen Wirtschaft ihre Spuren", so Arndt Groth, Präsident des
Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW), zum Kontakter. Vor allem
der digitale Werbemarkt steht laut KIX vor großen Herausforderungen.
"Wir werden als Online-Vermarkter die Komfortzone ausreichenden
Marktwachstums für alle Marktteilnehmer - wie es in den vergangenen
Jahren der Fall war - verlassen müssen", erklärt Matthias Wahl,
Geschäftsführer des Online-Vermarkters OMS, an dem 38 Verlage
beteiligt sind. Den Einzelhandel sehen die KIX-Befragten vor
grundlegenden Veränderungen. So erwartet weit über die Hälfte der
Befragten, dass E-Commerce-Händler in manchen Branchen die stationäre
Konkurrenz auf Dauer verdrängt. Auch durch die Verbreitung von
mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets erwarten die Experten
eine Veränderung des Konsumverhaltens. Werbung auf mobilen Geräten
wird es nach ihrer Ansicht aber weiterhin schwer haben. Das Problem
mobiler Werbung sieht Philipp Schäfer, Executive Director der
Digitalagentur SinnerSchrader, "in den überzogenen
Wachstumsphantasien der Werbeindustrie und der mangelnden Empathie
mit den Menschen, die mobil alles brauchen, außer Werbung". Für KIX
werden am Ende eines jeden Quartals rund 170 hochrangige Manager der
Digitalbranche angesprochen. An der aktuellen Umfrage, die am Montag
im Kontakter erscheint, nahmen 62 Experten teil.
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Ralph Pfister
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Datum: 25.11.2012 - 11:00 Uhr
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