Bericht des VCI zur wirtschaftlichen Lage der Branche im 3. Quartal 2012 / Exporte stützen das Chemiegeschäft
(ots) - Die Nachfrage von Kunden außerhalb Europas
hat der chemischen Industrie in Deutschland im dritten Quartal 2012
Auftrieb gegeben: Nach dem deutlichen Rückgang im Vorquartal stieg
die Produktion von Juli bis September wieder leicht. Das geht aus dem
aktuellen Bericht des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) zur
wirtschaftlichen Lage von Deutschlands drittgrößter Branche hervor.
Wegen rückläufiger Preise stagnierte der Umsatz. Während die
Branche im Inland erneut Umsatzeinbußen hinnehmen musste, legten die
Exporte von chemischen Erzeugnissen im Vergleich zum Vorquartal zu.
Am kräftigsten stiegen die Ausfuhren in die USA, Südamerika und nach
Asien. Bei den Exporten in die EU hielt die Schwächephase wegen der
Schuldenkrise an.
Zur konjunkturellen Entwicklung der Branche erklärte VCI-Präsident
Dr. Karl-Ludwig Kley: "Derzeit stagniert das Geschäft der chemischen
Industrie; der leichte Anstieg der Produktion in diesem Quartal ist
kein Anzeichen einer Trendwende. Für einen Aufschwung innerhalb der
EU sehen wir derzeit eine geringe Chance. Mit unseren starken
Wertschöpfungsketten in Deutschland sind wir allerdings in
außer-europäischen Märkten weiter erfolgreich und können dadurch die
Umsatzdefizite in der EU schließen."
Prognose: Der VCI geht für das Gesamtjahr 2012 weiterhin von einem
Rückgang der Chemieproduktion um 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
aus. Da die Chemikalienpreise über das Jahr im Durchschnitt um 2,5
Prozent zulegen, wird der Umsatz der Branche 2012 vermutlich bei 184
Milliarden Euro stagnieren.
Produktion: Im dritten Quartal 2012 ist die Chemieproduktion
gegenüber dem Vorquartal um 1,5 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum
entsprechenden Quartal 2011 sank die Produktion um 0,5 Prozent. Die
Kapazitätsauslastung ging leicht zurück. Die Kapazitäten waren mit
82,8 Prozent aber immer noch gut ausgelastet.
Erzeugerpreise: Der Preisanstieg für chemische Produkte setzte
sich im dritten Quartal nicht fort. Gegenüber den vorangegangenen
drei Monaten gingen die Chemikalienpreise sogar leicht um 0,7 Prozent
zurück. Damit waren chemische Produkte im dritten Quartal um 1,3
Prozent teurer als ein Jahr zuvor.
Umsatz: Von Juli bis September 2012 ist der Umsatz der deutschen
Chemie mit 44,9 Milliarden Euro gegenüber dem Vorquartal konstant
geblieben. Während der Umsatz im Inland um 1 Prozent sank, stieg das
Auslandsgeschäft um 1 Prozent auf 27,7 Milliarden Euro. Im Vergleich
zum Vorjahr fiel der Gesamtumsatz im dritten Quartal 2 Prozent höher
aus.
Beschäftigung: Die deutschen Chemieunternehmen beschäftigten im
dritten Quartal 437.000 Mitarbeiter. Gegenüber dem Vorjahr stieg die
branchenweite Zahl der Beschäftigten damit um 2 Prozent.
Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von rund
1.650 deutschen Chemieunternehmen und deutschen Tochterunternehmen
ausländischer Konzerne gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen
der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. Der VCI steht für
mehr als 90 Prozent der deutschen Chemie. Die Branche setzte 2011
über 184 Milliarden Euro um und beschäftigte mehr als 428.000
Mitarbeiter.
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Datum: 01.11.2012 - 10:21 Uhr
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