Neue OZ: Kommentar zu Kinofilm "Vermessung der Welt"
(ots) - Unverfilmbar?
Wann immer Bücher auf die Leinwand kommen, wird über ihre
Unverfilmbarkeit schwadroniert. Auch bei Kehlmanns "Vermessung der
Welt" ist das so - wobei der Autor selbst am wenigsten so denken
dürfte. Schon sein Vater brachte Romane von Simmel, Perutz und Joseph
Roth ins Fernsehen. Als Marketing-Floskel ist der Terminus trotzdem
unschlagbar: Er bedient das Klischee, wonach Dichtung dem Kino
überlegen sei - und wendet es ins Positive. Da der Film wider
Erwarten doch vorliegt, ist offenbar das Unmögliche möglich geworden.
Umso größer muss die Regie-Leistung sein!
Tatsächlich lässt sich wohl alles adaptieren. Man kann aus
trivialen Texten geniale Filme machen ("Die Vögel"). Andersrum geht
es leider auch ("Jahrestage"). "Die Vermessung der Welt" ist ein
Sonderfall, weil der Autor selbst zum Drehbuch-Schreiber wurde. Das
ändert zwar nichts an den Schwächen des Resultats, macht den Film
aber zur amtlichen Werkvariante. Ein gefundenes Fressen für Freunde
der vergleichenden Literaturwissenschaft.
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Datum: 25.10.2012 - 22:00 Uhr
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