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Westfalen-Blatt: zum Thema "Nachrichten im TV":

ID: 749129

(ots) - Das Fernsehen schafft Rituale im Leben von
Millionen Menschen. Die Nachrichtensendungen sind ein Beispiel dafür.
Für die »Tagesschau« um 20 Uhr und »heute« um 19 Uhr galt
jahrzehntelang, dass sich derjenige höchst unbeliebt machte, der in
dieser Zeit anrief. Es hatte gefälligst niemand zu stören. Diese
Nachrichtensendungen wurden zur Institution, strukturierten den Tag
und markierten den Übergang von Arbeit zu Freizeit. Die Familie saß
vor dem Fernseher, sah Karl-Heinz Köpcke oder Claus Seibel zu und
überzeugte sich davon, dass die Welt nicht aus den Fugen geraten war.
Das waren noch Zeiten, ist man angesichts der Zahlen geneigt zu
sagen, die das Marktforschungsinstitut Media Control ermittelte.
Demnach schauen immer weniger Menschen die Hauptnachrichten.
Besonders eingebüßt hat »heute« mit nur noch 3,23 Millionen (1992:
6,99 Millionen). Nackte Zahlen nützen wenig, wenn sie nicht
eingeordnet werden. Dass weniger Menschen zur üblichen Zeit vor dem
Bildschirm sitzen, bedeutet keineswegs, dass die Deutschen sich nicht
mehr für Nachrichten interessieren. Sendungen wie die »Tagesschau«
werden vor allem wegen ihrer Vorwarnfunktion geguckt: Die Zuschauer
wollen wissen, ob eine Steuererhöhung oder ein Unwetter droht. Dass
Privatsender nur wenige Zuschauer zu ihren News locken, hängt damit
zusammen, dass sie mit Ausnahme von RTL diesen Bereich
vernachlässigen. Im Gegensatz zu den öffentlich-rechtlichen Sendern
mit ihrem Informations- und Bildungsauftrag setzen Private auf
Unterhaltung. Sie kämen gar nicht auf die Idee, 43 Korrespondenten in
25 Auslandsstudios zu beschäftigen, wie es die ARD tut. Wichtiger als
Qualitätsunterschiede ist folgende Tatsache: Die Möglichkeiten, Neues
aus aller Welt zu erfahren, sind in den vergangenen Jahren um ein
Vielfaches gestiegen. Inzwischen bringen mit N24 und n-tv zwei




Nachrichtensender den ganzen Tag über nichts anderes, der
Dokumentationskanal Phoenix berichtet ausführlich über Politik und
Wirtschaft, die ARD selbst bringt über den Tag verteilt 20
»Tagesschau«-Ausgaben. Nachrichten gibt es zudem jederzeit im
Internet und per App aufs Smartphone. Das heißt: Wer sich informieren
möchte, braucht nicht mehr zwingend die »Tagesschau« um 20 Uhr dazu.
Die Nachrichtenflut sorgt aber auch dafür, dass so mancher abends auf
»heute« verzichtet, weil er nicht zum zehnten Mal mit der Euro-Krise
behelligt werden will. Er ist schlicht übersättigt und zieht dann
Unterhaltung dem Ernst der Welt vor. Dass die
Hauptnachrichtensendungen weniger Zuschauer haben, liegt überdies
daran, dass sich die Lebensgewohnheiten gewandelt haben. Angesichts
von Früh-, Tag- und Nachtschichten enden die meisten Arbeitszeiten
nicht mehr um 17 Uhr. Fazit: Die Zuschauer wollen weiterhin
Nachrichten, aber nicht mehr nur um 20 Uhr und außerdem in einer
verkraftbaren Dosis.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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Datum: 24.10.2012 - 20:30 Uhr
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