Neue OZ: Kommentar zu Literatur / Buchmesse / Friedenspreis
(ots) - Schmerzhafte Vorwürfe an den Westen
Verwirrend, was da momentan geschieht: Ein der autoritären
Regierung Chinas nicht wirklich fernstehender Schriftsteller erhält
den Literatur-Nobelpreis, ein scharfer Kritiker hingegen den
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Der eine Preis stärkt das
Selbstbewusstsein der Führung, der andere wird vermutlich als
Einmischung verbucht.
Liao Yiwus Rede führt vor Augen, auf welch tönernen Füßen die
politische Diplomatie gegenüber China steht. Sein harscher Vorwurf an
den Westen, im Namen des freien Handels "gemeinsame Sache mit den
Henkern" zu machen, ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Zugleich
führt aggressive Abgrenzung gegenüber dem Land sicher nicht zu
friedlicher Demokratisierung. Wohlstand macht geschichtsvergessen,
meint Liao Yiwu, ein kollektiver Weg aus der Armut ist aber oft der
einzige Weg fort von Willkürherrschaften. Wer recht behält, ist offen
und schmerzt daher wie das Schicksal des Dissidenten und seiner
Leidensgenossen. Vielleicht bewirkt seine Anklage ja eines: die
politische Entwicklung in China nicht einfach auszusitzen, sondern
sie mit unermüdlicher Kritik zu begleiten.
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Datum: 14.10.2012 - 22:00 Uhr
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