Neue OZ: Kommentar zu Prozesse / Medien
(ots) - Der tiefe Fall
Der Fall Doris Heinze ist die Geschichte vom steilen Aufstieg und
tiefen Fall einer der mächtigsten Programmverantwortlichen in
Deutschland. Und es ist eines der traurigsten Kapitel, die das
öffentlich-rechtliche Fernsehen geschrieben hat. Erfreulicherweise
endet es mit einem angemessenen Urteil des Hamburger Landgerichts.
Die Wirtschaftsstrafkammer hat der gefallenen Filmkönigin des
Nordens den Aufenthalt im Gefängnis erspart, es hat aber auch mit
seinem Strafmaß, das so gerade noch zur Bewährung ausgesetzt werden
konnte, deutlich gemacht: Die Vergehen der Doris Heinze waren alles
andere als Kavaliersdelikte. Die Frau, die sich unbestreitbare
Verdienste um den deutschen Fernsehfilm erworben hat, war der
Versuchung erlegen, das System und ihre Machtposition zum
persönlichen Vorteil auszunutzen. Daran, dass dies mit krimineller
Energie und nicht etwa aus Blauäugigkeit geschah, ließ das Gericht
keine Zweifel.
Dennoch, Heinze ins Gefängnis zu schicken wäre der Strafe zu viel
gewesen. Sie hat nicht nur ihren Job und Einfluss verloren, sondern
auch ihren guten Ruf. Sie hat dem NDR einen fünfstelligen Betrag
zurückgezahlt. Und sie hat ein sehr langes Verfahren in aller
Öffentlichkeit durchstehen müssen. Darunter hat sie sichtbar
gelitten.
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Datum: 08.10.2012 - 22:00 Uhr
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