Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) zur Buchmesse
(ots) - Eine große Verunsicherung durchzieht die
Branche, erfasst große wie kleine Verlage. Der deutsche Buchmarkt
schrumpft seit Monaten. Einige Analysten sprechen von einem
"Urknall". Das klingt ziemlich hysterisch und meint, dass sich die
Geschäftsfelder verschieben, dass Autoren das Internet nutzen, um
ihre Werke im Eigenverlag herauszubringen. Eine Lösung für den
deutschen Buchmarkt ist das nicht. So lange im Netz keine Systematik
existiert, gleicht es einer Bibliothek ohne Regale und Register, wo
der Zufall bestimmt, welche Bücher ihre Leser finden und welche
nicht. Auch Google ist da keine Lösung. Denn es findet nur, was man
schon kennt. Wichtiger als neue E-Books und E-Reader ist also ein
Entwirren des Datenknäuls. Und da könnten Verlage Großes vollbringen,
das vergleichbar wäre mit dem Mammutprojekt von Jakob und Wilhelm
Grimm. Ohne ihr Wörterbuch fehlte, was die Digitalisierung überhaupt
erst sinnvoll machte: eine systematisierte Sprache. +++
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Datum: 08.10.2012 - 18:14 Uhr
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