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Fusion der SWR-Orchester beschlossen

ID: 731863

(ots) - Rundfunkrat stimmte mit großer Mehrheit für die
Vorlage des SWR

Mainz. Der Rundfunkrat des Südwestrundfunks (SWR) hat in seiner
heutigen Sitzung (Freitag, 28. September 2012) in Mainz nach
intensiver Beratung einer Vorlage mit großer Mehrheit zugestimmt,
die die Fusion des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR und des
SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg vorsieht. Mit diesem
Beschluss beauftragt das Gremium den SWR, konkrete Schritte zur
Fusion der beiden Orchester in Baden-Württemberg für 2016 in Angriff
zu nehmen.

Der Vorsitzende des Rundfunkrats Harald Augter: "Die SWR-Gremien
haben mehrfach und sehr intensiv in Ausschuss- und
Rundfunkratssitzungen über das Thema Orchesterzukunft beraten. Die
Gremien haben in diesen Prozess auch selbst Prüfaufträge eingebracht,
die sich bei detaillierter Betrachtung aber nicht als gangbare
Alternativmodelle erwiesen haben. Der Beschluss des Rundfunkrats ist
notwendig, um dem SWR und vor allem den Musikerinnen und Musikern der
Orchester Planungssicherheit zu geben. Sie können die nächsten
Schritte jetzt rechtzeitig angehen, damit aus dieser Fusion in
Baden-Württemberg ein Orchester entstehen kann, das nachhaltig und
langfristig auf höchster Qualität zukunftsfähig ist."

SWR-Intendant Peter Boudgoust: "Eine lange und quälende
Hängepartie für unsere Musikerinnen und Musiker ist jetzt zu Ende,
sie können nun in die Zukunft schauen und sich auf dem Weg zu einem
gemeinsamen Orchester mit einbringen. Deshalb bin ich froh, dass wir
eine klare Entscheidung des Rundfunkrats haben. Wir haben uns den
Prozess im SWR nicht leicht gemacht und bis zuletzt Gespräche über
mögliche Alternativmodelle geführt. Es lag aber leider bis zum für
heute vereinbarten Termin keines auf dem Tisch, das die
Sparnotwendigkeiten des SWR hätte ersetzen können und unserem




Programmauftrag gerecht wird. Die Zuschriften, die uns vorliegen,
unterstreichen die Anerkennung für die kulturelle Leistung unserer
Orchester, was mich sehr freut. Allerdings sind diese Schreiben weit
entfernt von Zusagen. Die jetzige Entscheidung ist schmerzhaft, aber
unter den gegebenen finanziellen Rahmenbedingungen unausweichlich.
Ich bin davon überzeugt, dass ein fusioniertes Orchester die einzige
wirklich zukunftsfähige Lösung ist. Nur mit einem hervorragend
ausgestatten Orchester werden wir auch künftig in unserem Sendegebiet
und weltweit Wertschätzung erfahren."

SWR-Hörfunkdirektor Gerold Hug: "Für die Musiker und die
Konzertbesucher ändert sich im Alltag zunächst einmal nichts. Bis
2016 arbeiten beide Orchester weiter wie im Moment auch. Aber
natürlich ist es jetzt wichtig, dass wir nach vorne schauen. Als
nächstes werden wir einen Hauptprobenstandort für das fusionierte
Orchester festlegen, damit die Musikerinnen und Musiker wissen, wo es
in vier Jahren für sie weitergeht. Dabei steht uns ein unabhängiges
Gremium zur Seite, das dem Intendanten einen Vorschlag für einen
Hauptprobenstandort machen wird. Dann geht es darum, dieses neue
Orchester und sein Profil mit dem Vorlauf, den wir jetzt haben, zu
formen und zu erarbeiten. Ich wünsche mir, dass beide Orchester ihre
Erfahrung, ihr spezifisches Profil und ihren Sachverstand mit
einbringen. Sicher ist dabei, dass die wesentlichen Traditionen
beider Orchester fortgeführt werden sollen und die
Abonnement-Konzertreihen in Freiburg und in Stuttgart sowie die
Mitwirkung bei den Festivals in Donaueschingen und Schwetzingen
gesetzt ist." Bereits in der Sitzung vom 29. Juni 2012 hatte der
Rundfunkrat grundsätzlich der Fusion der beiden Orchester zugestimmt.
Auf Bitten des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg sowie
dessen Freundeskreises wurde nochmals Zeit bis zur jetzigen Sitzung
eingeräumt, um Alternativkonzepte zu erarbeiten. Ein belastbares
Alternativmodell müsse dabei drei Kriterien erfüllen: Erstens die
Einsparvorgaben des SWR nachhaltig garantieren, zweitens die
programmlichen Erfordernisse erfüllen und drittens rechtlich
umsetzbar sein, also das Modell der Fusion vollständig substituieren.
Das einzige alternative Konzept, das bis zum 28. September vorlag,
erfüllte diese Vorgaben nicht. Die Mehrheit des Rundfunkrats
bewertete das Papier des Freundeskreises des Sinfonieorchesters als
nicht belastbar und entschied sich mit großer Mehrheit für die
Fusion.

Pressekontakt: Wolfgang Utz,wolfgang.utz(at)swr.de



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Datum: 28.09.2012 - 13:19 Uhr
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