WAZ: Das Recht auf eine warme Mahlzeit
- Kommentar von Christopher Onkelbach
(ots) - Kinder brauchen mittags eine ordentliche, gute und
gesunde Mahlzeit. Viele Schüler aber - vor allem in der Oberstufe -
müssen sich den ganzen Tag mit Broten begnügen, bis sie nachmittags
endlich nach Hause kommen. Das ist nicht nur ungesund, es verringert
auch ihre Lern- und Leistungsfähigkeit. Die Schulzeitverkürzung
(G 8) bedeutete die schleichende Einführung des
Nachmittagsunterrichts. Dass die Schüler zwischendurch ein warmes
Essen brauchen, das war bei der übereilten Einführung des
Turbo-Abiturs offenbar übersehen worden. Seither regiert der
Improvisationsgeist von Eltern und Schulen. Lieferanten werden
durchprobiert, Kantinen eingerichtet, Eltern schmieren Brote oder
kochen vor. Eine Lösung ist das alles nicht. An manchen Schulen gibt
es nicht einmal mittags eine ausreichend lange Pause, damit die
Schüler wenigstens das Mitgebrachte in Ruhe verzehren können. Sicher,
vieles hat sich inzwischen gebessert. Schulen wurden umgebaut, Küchen
und Mensen eingerichtet. Doch mit der Einführung des G 8 und
des Ganztagsunterrichts ist die Politik gegenüber den Schülern eine
Verpflichtung eingegangen: ein warmes, gutes Essen am Tag. Dies wurde
bislang nur ungenügend eingelöst.
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Datum: 18.09.2012 - 18:56 Uhr
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