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Weltwasserwoche in Stockholm (26.8. - 31.8.): Sterbende Flüsse, hungernde Menschen - 60 Millionen Menschen am Mekong droht Nahrungskrise durch Staudämme

ID: 707144

(ots) - Anlässlich der heute in Stockholm
beginnenden Weltwasserwoche warnt der WWF vor den Gefahren großer
Staudammprojekte für die Umwelt und die Nahrungsversorgung von
Millionen Menschen. "Der grundsätzlich richtige Ansatz, Energie durch
Wasserkraft zu gewinnen, droht zum Bumerang zu werden", sagt
Süßwasser-Experte Stefan Ziegler vom WWF. "Vielerorts werden
zahlreiche Fischarten verschwinden, verbunden mit einem Kollaps der
heimischen Fischerei, da die natürlichen Wanderwege der Tiere
versperrt werden." In der Folge seien die Lebensgrundlagen von vielen
Millionen Menschen bedroht.

In einer aktuellen Studie beleuchtet der WWF beispielhaft die
Situation im unteren Mekong-Becken in Südostasien. Die Regierungen
von Laos, Thailand, Vietnam und Kambodscha planen hier den Bau von
elf Wasserkraftanlagen im Hauptstrom des Mekong, weitere 77 sind für
die Nebenflüsse vorgesehen. Sollten die Pläne realisiert werden,
rechnet die Umweltstiftung mit einem enormen Rückgang der
Fischbestände. Für die 60 Millionen Bewohner im Einzugsgebiet des
Flusses hätte das dramatische Folgen. "Die Erträge aus dem Fischfang
würden um nahezu 40 Prozent zurückgehen. Das ist eine ernsthafte
Bedrohung, da die meisten Haushalte vom Fisch als Grundnahrungsmittel
abhängig sind", so Stefan Ziegler.

Auf allein 476 Millionen US-Dollar jährlich schätzt die
Umweltorganisation die wirtschaftlichen Schäden, sollten nur die elf
Staudämme im Mekong-Hauptstrom gebaut werden. Für die
Nahrungsversorgung der Bevölkerung könnte sich die Lage noch
dramatischer darstellen: Um die Einbußen an Fisch zu kompensieren und
den Proteinbedarf der Bevölkerung zu decken, müsste nach Angaben des
WWF deutlich mehr Fleisch produziert werden. Zusätzliche Flächen
würden zur Viehhaltung und den Anbau von Futtermitteln in der Region




notwendig. Der Druck auf wichtige Naturschutzgebiete würde weiter
zunehmen. In Thailand befürchtet der WWF den Verlust der letzten
Waldgebiete im Osten des Landes. "Die wenigen Auenwälder des Mekong
beherbergen zahlreiche gefährdete Arten. Da ist jeder Verlust an
Lebensraum ein untragbares Risiko", warnt WWF-Experte Ziegler.
Mancherorts sei die landwirtschaftliche Expansion hingegen gar nicht
möglich. Im Mekongdelta in Vietnam drohe die Umsiedlung von Tausenden
von Menschen, da Flächen fehlen, um die Bevölkerung anderweitig zu
versorgen.

Um diese negativen Konsequenzen abzuwenden fordert der WWF ein
zehnjähriges Moratorium, um eine umwelt- und sozialverträgliche
Planung von Wasserkraft in der Mekong-Region zu ermöglichen. Bislang
habe es an einer gewissenhaften Prüfung aller Faktoren gemangelt.
"Das Ziel, mit Wasserkraftwerken von fossilen Energieträgern
loszukommen, ist richtig", sagt Ziegler. "Doch wenn durch fehlerhafte
Planung die Flüsse absterben und Menschen ihrer Nahrungsquelle
beraubt werden, ist das nicht nachhaltig."



Pressekontakt:
Stefan Ziegler, Süßwasser-Referent, WWF Deutschland, Tel.: 0151 188
54 993, stefan.ziegler(at)wwf.de
Immo Fischer, Pressestelle, WWF Deutschland, Tel.: 0 30/ 311 777 427,
immo.fischer(at)wwf.de

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Datum: 26.08.2012 - 10:30 Uhr
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