Mit aller Kraft für die Energiewende /
Greenpeace Deutschland zieht Bilanz für das Jahr 2011
(ots) - Die verheerendste Atomkatastrophe seit Tschernobyl
prägte im Jahr 2011 maßgeblich die Arbeit von Greenpeace. Dem
Tsunami, der im März weite Teile Japans verwüstete, folgte der
Super-GAU im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi mit bis heute
unabsehbaren Folgen. Greenpeace-Experten haben von Anfang an
unabhängige Einschätzungen zur Katastrophe gegeben und vor Ort eigene
Messungen angestellt. Mit aller Kraft setzten sich die Umweltschützer
für eine schnelle Energiewende ein und legten als Leitfaden dazu den
"Plan" vor. "Es ist unverantwortlich, wenn einige Politiker jetzt
darüber nachdenken, die Reaktoren länger am Netz zu lassen", sagt
Brigitte Behrens, Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland. "Wer
angesichts der Katastrophe in Fukushima einen Ausstieg mit Augenmaß
fordert und damit eine Laufzeitverlängerung meint, ignoriert bewusst
die Gefahren der Atomkraft und verhindert eine zügige Energiewende."
Greenpeace hat mit dem "Plan" bewiesen, dass ein Ausstieg aus der
Atomkraft bis zum Jahr 2015 und aus der Kohleverstromung bis 2040
machbar ist. Für hoch radioaktiven Atommüll fehlt Deutschland noch
immer ein sicheres Endlager. Der Standort Gorleben ist aus
geologischen Gründen ungeeignet. Deshalb demonstrierten
Greenpeace-Aktivisten im November 2011 neben Tausenden anderen wieder
gegen den Castor-Transport ins niedersächsische Wendland. Im Kampf
gegen den Klimawandel hat Greenpeace mit Volkswagen um weniger
CO2-Emissionen der Fahrzeugflotte gerungen. Gerade angesichts des
Scheiterns der Klimakonferenz in Durban und des Erdgipfels in Rio de
Janeiro steht VW als größter Autohersteller Europas in der
Verantwortung, den Verbrauch seiner Fahrzeuge drastisch zu
reduzieren. Auch gegen Ölbohrungen in der Arktis hat Greenpeace das
Engagement verstärkt, insbesondere gegen die Bohrpläne des Ölkonzerns
Shell im arktischen Meer.
Greenpeace konnte in 2011 zahlreiche Erfolge verbuchen
Großen Durchbruch brachte die Kampagne für chemiefreie Kleidung,
"Detox". Textilhersteller wie Nike, Puma, Adidas, C&A und H&M haben
sich verpflichtet, bis 2020 ohne giftige Chemikalien zu produzieren.
Auch bei Babymilch war Greenpeace erfolgreich: Viele Produzenten
wollen künftig auf Gentechnik im Tierfutter verzichten. 2011 lief das
neue Greenpeace-Schiff, die Rainbow Warrior III, in Berne bei Bremen
vom Stapel. Sie besuchte Greenpeace in Hamburg im vergangenen Herbst
und hatte ihren ersten großen Einsatz im Mai 2012 im Amazonas. "Unser
neues Flaggschiff setzt ökologische Maßstäbe und ein Zeichen, dass
wir uns auch weiterhin für eine grüne und friedliche Zukunft
einsetzen. Ohne unsere Förderer wäre das nicht möglich", sagt
Brigitte Behrens.
580.353 Menschen in Deutschland haben 2011 die unabhängige
Umweltschutzorganisation unterstützt, rund 13.700 mehr als im Jahr
zuvor. Die Spenden stiegen auf rund 48,89 Millionen Euro - ein Plus
von rund zwei Millionen Euro. Die tragende Säule der täglichen Arbeit
zum Schutz der Umwelt sind die vielen Zuwendungen von bis zu 100 Euro
jährlich. Greenpeace ist überparteilich und nimmt kein Geld von
Politik, Parteien und Industrie.
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Datum: 09.08.2012 - 09:24 Uhr
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