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Gelatine im Saft, Schweineborsten in der Brotherstellung, Milchzucker für Veganer: Versteckte Tierprodukte bei Valensina, Ritter Sport, funny frisch&Co. - Aigner muss Gesetzeslücke schließen

ID: 691756

(ots) - Multivitaminsäfte mit Gelatine, Fisch und Wild in
Kartoffelchips: Viele vermeintlich vegane oder vegetarische
Lebensmittel enthalten Tierprodukte, ohne dass dies auf der
Verpackung angegeben werden muss.

Die Verbraucherorganisation foodwatch hat
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) mit einer heute
gestarteten E-Mail-Aktion unter
www.foodwatch.de/aktion-versteckte-tiere aufgefordert, die
Gesetzeslücke zu schließen: "Der Gesetzgeber macht es den
Verbrauchern nahezu unmöglich, Tierprodukte in Lebensmitteln zu
meiden", erklärte Oliver Huizinga von foodwatch. "Das ist eine
Zumutung für Vegetarier und Veganer, aber auch für alle anderen
Verbraucher, die gerade bei tierischen Lebensmitteln bewusste
Kaufentscheidungen treffen, den Konsum reduzieren wollen oder nur
bestimmte Formen der Tierhaltung unterstützen möchten." foodwatch
hatte zuletzt vor allem über das soziale Netzwerk facebook eine Reihe
von Anfragen zu einzelnen Produkten mit versteckten Tieren erhalten
und dies zum Anlass für eine Recherche genommen.

Ohne Deklarationspflicht kommen tierische Bestandteile als
Trägerstoffe von Aromen und Vitaminen in Lebensmittel. Zum Beispiel
befindet sich in den Multivitaminsäften Valensina und hohes C (Eckes
Granini) Gelatine als Träger von zugesetzten Vitaminen, wie die
Hersteller auf Anfrage bestätigten. Chips-Produzent funny-frisch gab
gegenüber foodwatch an, dass weite Teile seines Sortiments tierische
Bestandteile enthalten, je nach Sorte Wild, Fisch, Geflügel, Rind
oder Schwein. In der Zutatenliste muss dies nicht aufgeführt werden.

In anderen Fällen kommt es zu produktionsbedingten
Verunreinigungen, so genannten Kreuzkontaminationen. So bietet die
Schokoladenfirma Ritter Sport Sorten an, die gemäß Rezeptur frei von
Milchbestandteilen sind - da in denselben Produktionslinien jedoch




auch Milchschokolade hergestellt wird, kommt es zu Verunreinigungen.
Ritter Sport hat solche selbst gemessen und gibt für die - eigentlich
milchfreien - Sorten Halbbitter und Marzipan auf seiner Internetseite
daher einen Milchzuckeranteil von 0,3 bis 0,4 Gramm pro
100-Gramm-Tafel an. Dennoch empfiehlt Ritter Sport die beiden Sorten
im Firmenblog an die "lieben Freunde veganer Schokolade" - und zwar
mit den Worten: "Diese enthalten keine Milchbestandteile". "Das ist
so falsch wie irreführend", kritisierte Oliver Huizinga von
foodwatch. Bei Katjes müssen Verbraucher ebenfalls damit rechnen,
dass es bei den Fruchtgummis aus der aktuellen "Veggie"-Kampagne des
Unternehmens zu Gelatine-Verunreinigungen kommen kann. Katjes wollte
die Anfrage von foodwatch nicht beantworten, ob der Hersteller diese
ausschließen kann.

Auch bei technischen Hilfsstoffen kommen Tierbestandteile zum
Einsatz, ohne dass dies für Verbraucher erkennbar ist. Zum Klären von
Wein und Saft setzen einige Anbieter auf Gelatine. Die Aminosäure
L-Cystein dagegen kommt in Bäckereien zum Einsatz, sie macht Mehl
leichter knetbar - gewonnen wird sie zum Beispiel aus Schweineborsten
oder Federn.

Um Transparenz und Wahlfreiheit zu erreichen, fordert foodwatch
eine gesetzliche Klarstellung:

1. Wo Zutaten oder Verarbeitungshilfsstoffe tierischen Ursprungs
eingesetzt werden, muss dies deutlich erkennbar sein. Das gilt auch
für tierische Bestandteile in Aromen, Zusatzstoffen und technischen
Hilfsstoffen, die während des Produktionsprozesses zum Einsatz
kommen. Wer vollständig auf Zutaten tierischen Ursprungs verzichten
möchte, muss die Möglichkeit dazu haben.

2. Die Begriffe "vegan" und "vegetarisch" müssen wie folgt
rechtlich definiert werden:

- Vegetarisch: Ohne Zutaten, die von einem toten Tier stammen,
hergestellt (Ovo-Lacto-Vegetarismus) - erlaubt sind Ei- und
Milchprodukte
- Vegan: Ohne tierische Lebensmittel (einschließlich Milch- und
Eiprodukte) hergestellt

Wird ein Produkt ausdrücklich als "vegan" oder "vegetarisch"
ausgelobt oder beworben, muss der Hersteller auch jegliche
Kreuzkontamination ausschließen können.

Links:

- Mehr zum Thema: www.foodwatch.de/versteckte-tiere
- E-Mail-Aktion: www.foodwatch.de/aktion-versteckte-tiere

Redaktioneller Hinweis:

- Bildmaterial und Fotostrecke zum Thema:
www.foodwatch.de/bildmaterial
- Widgets und Banner zur E-Mail-Aktion: www.foodwatch.de/widgets



Pressekontakt:
foodwatch e.V.
Martin Rücker
E-Mail: presse(at)foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 - 2 90
Fax: +49 (0)30 / 24 04 76 - 26

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Datum: 01.08.2012 - 12:05 Uhr
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