Tuberkulose-Diagnostik: Symposium trifft Nerv der Forschung
(ots) - Anlässlich ihres 25-jährigen Firmenbestehens
veranstaltete die Hain Lifescience GmbH in Stuttgart ein zweitägiges
Symposium zur molekularen Diagnostik von Tuberkulose. Die Teilnehmer
aus 24 Nationen diskutierten neueste Forschungsergebnisse für eine
zukunftsweisende Tuberkulose-Diagnostik.
Im zentralen Interesse standen die Kurzvorträge von
internationalen Tuberkulose-Experten. Unter dem Vorsitz der
renommierten Forscherinnen Daniela Cirillo, Gaby Pfyffer sowie den
Forschern Richard Anthony, Stefan Niemann und Sven Hoffner
präsentierten die Referenten unterschiedliche Aspekte der Tuberkulose
und die besonderen Herausforderungen an die Diagnostik. Neben der
Forderung nach einer internationalen Datenbank wurde deutlich, dass
der Bedarf an molekulargenetischen Testsystemen, die umfassende
Diagnosen zulassen, weiter steigt.
Tuberkulose als globales Problem
Besonders dramatisch ist die Situation in Weißrussland, wie Alena
Skrahina (Republican Scientific and Practical Center for Pulmonology
and Tuberculosis, Minsk) berichtete. Die Rate der multiresistenten
Erreger liegt bei mit Antibiotika vorbehandelten Patienten in diesem
Land bei 75,6 % - Tendenz weiter steigend. Der Grund hierfür ist eine
unzulängliche Diagnostik in Verbindung mit einer nicht adäquaten
Behandlung.
In Südafrika sind vor allem die unterschiedlichen Infektionszahlen
in den neun Provinzen bemerkenswert, erläuterte Lindiwe Mvusi vom
Gesundheits¬ministerium in Pretoria. Aus diesem Grund fordern die
TB-Experten vor Ort Diagnose-Tests, die vor allem bei HIV-Infizierten
und Kindern schnellere Ergebnisse liefern und eine höhere
Sensitivität aufweisen.
Aus der Sicht von Daniela Cirillo vom San Raffaele Scientific
Institute in Mailand stellt die mangelnde Aufmerksamkeit gegenüber
den TB-Erregern die Forschung in Europa vor große Herausforderungen.
Aus diesem Grund bedarf es umfassender Schulungen für behandelnde
Ärzte, damit TB auch als Diagnose bei entsprechenden Symptomen in
Betracht gezogen wird. Unterstützend zu molekulargenetischen
Testsystemen, die schnell zwischen einer echten Tuberkulose und
symptomatisch ähnlichen Erkrankungen unterscheiden können, müssen
neue Richtlinien für die Therapie und die Infektionsrückverfolgung
verfasst werden.
Die Teilnehmer des Symposiums kamen außerdem zu dem Schluss, dass
es einen steigenden Bedarf an technisch leicht anwendbaren
Testsystemen gibt, die weitere Biomoleküle erkennen können, mit denen
sich Resistenzen feststellen lassen und eine höhere Sensitivität
erreicht wird.
Bildmaterial und weitere Texte unter www.sympra.de/presse
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Datum: 16.07.2012 - 18:01 Uhr
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