Neue OZ: Kommentar zu Kultur / Bildung / Lesen
(ots) - Leerer Kraftakt
Vorleser wenden sich zu, Kinder lauschen. Vorlesen gibt es nicht
ohne Nähe. Beim Vorlesen wird nicht nur ein Text vermittelt, sondern
auch persönliche Bindung gefestigt und Sinn gestiftet. Aber
vielleicht ist das zu idyllisch gedacht. Kinderbuchautor Stefan
Gemmel macht heute aus dem bloßen Vorlesen eine sportive Sache.
Tausende Kinder, ein Stadionrund, der Beauftragte der
Guinness-Rekorde, fertig ist das Szenario für einen neuen Superlativ.
Doch die Rekordmarke markiert nur eine Zahl. Über die eigentliche
Qualität des Vorlesens sagt sie nichts aus.
Zum Vorlesen gehören Stille und Muße, nicht Rummel und Tamtam.
Genau das wird nun jedoch veranstaltet. Der Koblenzer Kraftakt folgt
einer Logik, die nur das akzeptiert, was als Event inszeniert und
konsumiert werden kann. Doch was nützt der Hype um einen Rekord, wenn
es zu wenige Eltern gibt, die tagtäglich daheim vorlesen? Es geht
schließlich immer um das einzelne Kind. Das mag vielleicht nicht das
größte Publikum der Welt sein. Ganz sicher aber ist es das
wichtigste.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 11.06.2012 - 22:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 656844
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Osnabrück
Telefon:
Kategorie:
Kunst & Kultur
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 103 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Neue OZ: Kommentar zu Kultur / Bildung / Lesen"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Neue Osnabrücker Zeitung (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).