Neue OZ: Kommentar zu Parteien / Piratenpartei / Internet
(ots) - Glückwunsch zur späten Erkenntnis
So charmant die Idee sein mag, über Bücher, Musik, Fotos im
Internet frei zu verfügen: Diese Forderung der Piratenpartei war
erschreckend naiv. Künstler müssen Essen, Trinken, Miete zahlen wie
jeder andere Mensch auch, und das Geld dafür verdienen sie mit ihrer
Arbeit. Und diese Arbeit muss bezahlt werden. So einfach ist das.
Nicht so einfach ist es, den Geldfluss zu regeln. Denn das
Internet bietet jede Menge Umwege, auf denen sich Bezahlschranken
umgehen lassen. Das heißt: Wer umsonst an neue Songs kommen will,
schafft das ohne großen Aufwand. Immerhin haben die Piraten das
Bewusstsein für den Missstand geschärft. Was erst allmählich in den
Köpfen der Piraten ankommt, ist das Bewusstsein für den Wert von
Musik, Texten, Spielen; allem eben, was via Internet vertrieben
wird. Dabei müsste es ein erstes Ziel sein, klarzumachen, dass die
Schöpfungen von Künstlern einen Wert haben. Auch wenn sie derzeit
frei im Netz kursieren mögen.
Daher muss man die Piraten fast beglückwünschen zur Erkenntnis,
dass es sich lohnt, mal mit denen zu sprechen, denen das Urheberrecht
ihre Existenz sichert, den Künstlern. Die Polit-Neulinge können nur
lernen, und ja vielleicht kraft ihrer Kompetenz Bezahlmodelle
entwickeln, die auch funktionieren.
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Datum: 20.05.2012 - 22:00 Uhr
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