Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Bayern München von Claus-Dieter Wotruba
(ots) - Es war wie eine kurzfristig abgesagte
Festivität, bei der sich herausstellt, dass sich der Jubilar in der
Jahreszahl vertan hat. Der FC Bayern hatte geladen und es war so
schön ausgedacht: Man gewinnt gegen Chelsea und mindestens ganz
München übt für die Europameisterschaft, wenn das Nationalteam
Begeisterung entfachen soll. So ist das heute üblich: Alle suchen
nach Gelegenheiten, um zu feiern, bis der Arzt kommt. Der Fußball
erweckt ja liebend gerne den Eindruck, als wäre er das wichtigste
Thema. Wer schreibt mehr, wer überträgt mehr, wer weiß mehr? Freilich
gehört zu einer Feier ein Sieg. Völlig ungeplant trat er ein, der
schlimmste Fall der Fälle, die Niederlage. Statt Euphorie herrschte
kollektive Depression. Auch die Sportwelt übertreibt inzwischen und
dazwischen in ihrer Darstellung. Das Finale in München, das "Finale
dahoam" für die Bayern, war ein Fußballspiel, in dem es nur das gab,
was es immer gibt: einen Sieger und einen Verlierer. Für den
Verlierer ist es schon immer eines: ein Trauerspiel im wahrsten
Wortsinne. In München wurde umdisponiert: Auch mit der englischen
Feierschar war auf den Straßen wohl genug zu tun. Und eines ist
sicher: Auf ein Trauerspiel folgt auch wieder eine Fußballparty.
Irgendwann demnächst. Vielleicht ja schon im Juni.
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Datum: 20.05.2012 - 21:06 Uhr
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