Neue Wirtschaftsmächte. Die Vermögensverschiebung ist im Vollen Gange.
In den Schwellenländern wächst das BIP immer weiter an. Es ist zur Zeit eine Verschiebung von Vermögensverhältnissen in diese Richtung zu beobachten.
(IINews) - In den Schwellenländern Asiens, definiert als asiatisch-pazifischer Raum ohne Japan, lebten 2010, 55 Prozent der Weltbevölkerung. Laut Prognosen, wird sich der Anteil am weltweiten BIP, in diesen Ländern, alle 20 Jahre verdoppeln. Von 1990 bis 2110 erhöhte sich der Anteil von 9 auf 18 Prozent und wird vorraussichtlich im Jahr 2030, 39 Prozent betragen. In den (ehemaligen) Schwellenländern wächst das Vermögen in einem beispiellosen Tempo, sodass die Region bis zum Jahr 2025 die Vereinigten Staaten in Bezug auf die Zahl der Mittelklassehaushalte übertreffen könnte. In China verdreifachte sich das Vermögen pro Erwachsenen in den Jahren 2000 bis 2010. Durch die Zunahme an Vermögen, bildet sich der Binnenkonsum, der die langfristige Verschiebung im Wirtschaftswachstum unterstützen wird.
Gebremste Vermögensentwicklung im Westen
Aufgrund der demografischen Entwicklung in den Industrieländern und den indirekten Einfluss anstehender Sparmaßnahmen und wirtschaftlicher Ungleichgewichte dürfte sich der relative Vermögensanstieg in den Schwellenländern noch verstärken. Es ist nicht so, dass diese Länder Immun sind, gegen die wirtschaftliche Entwicklung in den Vereinigten Staaten und Europa, dennoch dürfte die jüngere Bevölkerung und der rasch wachsenden Binnenmarkt dafür sorgen, dass der Vermögenszuwachs in den westlichen Ländern anhält.
Dagegen erreichen die Babyboomer in den Industrieländern das Rentenalter. Sie sind demzufolge immer weniger in der Lage, Risiken einzugehen, und in erster Linie darauf bedacht, ihr vorhandenes Kapital zu sichern Der Vermögenstransfer auf die nächste Generation wird für die Banken voraussichtlich mit einem Rückgang der verwalteten Vermögen verbunden sein. Nicht zuletzt vor dem Hindergrund der Finanzkrise dürfte sich die jüngere, technologisch versierte Generation weniger sorglos in die Hände von Finanzberatern begeben. Wer die Kunden der kommenden Generation gewinnen und binden will, muss höchstwahrscheinlich hochwertige Bankdienstleistungen über integrierte technische Lösungen bieten.
Nachbeben der Finanzkrise
Die Industrieländer haben mit Nachwirkungen der Finanzkrise zu kämpfen, wie man an der Schuldenkrise in den USA und einigen europäischen Ländern sehen kann. Zu Haushaltsdefiziten und hohen Verschuldungsquoten kommen neuerliche Konjunkturspritzen. Sparprogramme, die das künftige Wirtschaftswachstum abschwächen, und mögliche Steuererhöhungen, die das Nettoneuvermögen reduzieren könnten. Zudem sind die wirtschaftlichen Erwartungen sehr gedämpft. Privatkunden die über Vermögen verfügen, werden aufgrund der noch spürbaren Finanzkrise, wohl noch auf längere Sicht risikoscheu bleiben und sich auf einfache, transparente Finanzprodukte reduzieren. Dadurch werden auch die Erträge durch die Vermögensverwaltung limitiert was die genannten demografischen Effekte noch verschärft. Aufgrund dauerhaft niedriger Zinssätze und möglicher Zahlungsprobleme einzelner Staaten wird man wohl einsehen müssen dass die Rentenerwartungen zu optimistisch waren. Der Vermögensaufbau wird ebenso beeinträchtigt durch negativen Konsumverhalten und steigende Sozialkosten.
Günstigere Aussichten für die Vermögensentwicklung im Osten und Süden
Banken sind immer stärker in den Schwellenmarktindizes vertreten. Aktivitäten im Firmen- und Großkundengeschäft, wie die Kreditvergabe, Handelsfinanzierung, Devisengeschäfte und Dienstleistungen rund um Kapitalmarktgeschäfte und Emissionen sind von grundlegender Bedeutung für wirtschaftliches Wachstum. Der Vermögensaufbau durch unternehmerischen Erfolg folgt erst danach mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung. In globalen Indizes liegen Banken aus Schwellenländern, was das Marktgewicht anbetrifft, klar vor Banken aus Industrieländern. Die Grafik zeigt die negativen Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die Aktienkurse US-amerikanischer und europäischer Banken. In den letzten Jahren haben Finanzinstitute oft die integrierte Betreuung als das geeignetste Modell für Geschäftskunden beworben, weil sie geschäftsbezogene Bankleistungen und Leistungen im Investmentbanking sowie Lösungen für die Verwaltung des wachsenden Privatvermögens der Kunden aus einer Hand bietet. Nach den Erfahrungen der Finanzkrise fragen vermögende und sehr vermögende Unternehmer aktiver denn je integrierte Betreuungsangebote nach (darunter Vermögensverwaltung, vor allem aber geschäftsbezogene Bankleistungen und Leistungen im Investmentbanking).
Strukturelle Veränderungen bei internationalen Banken
Wachstumslimitierte, kapitalknappe europäische und US-amerikanische Banken haben in ihren Heimatmärkten mit heftigem Gegenwind zu kämpfen. Wo die geringe Ertragsdynamik, mögliche staatliche Zahlungsprobleme und höhere Refinanzierungskosten die Kapitalbeschaffung einschränken, scheinen Schwellenländer eine vielversprechende Alternative. In diesen Ländern Fuß zu fassen, kann sich jedoch als schwierig erweisen. Eine große Mehrheit der asiatischen Kunden bevorzugt einheimische Institute − unserer Ansicht nach als direkte Folge der Finanzkrise. Nur Banken mit einem glaubwürdigen Bekenntnis zur Region, einer starken Marke und stabilen Kundenbeziehungen können langfristig erfolgreich sein. Das erwartete Wachstum in den Schwellenländern wird mit einer steigenden Nachfrage nach Bankdienstleistungen für KMU in diesen Regionen einhergehen. Dreh- und Angelpunkt des Geschäfts mit KMU ist typischerweise die Kreditvergabe, die eine hinreichend starke Kapitalbasis der Bank voraussetzt. Mit den neuen regulatorischen Anforderungen unter Basel III ist Kapital jedoch zu einer knappen Ressource geworden, insbesondere für Banken mit nur geringem Geschäftsvolumen im kapitalintensiven Investmentbanking. Es überrascht deshalb nicht, dass Banken wie die HSBC, die als lokale Bank wahrgenommen wird und in puncto Kapitalausstattung und Refinanzierung einen Spitzenplatz einnimmt, aktiv ihr Geschäft mit KMU in Schwellenländern ausbauen. Diese Unternehmen benötigen zunehmend auch Bankdienstleistungen, die über die Kreditvergabe hinausgehen, wie Kapitalmarktlösungen, Treasury-Leistungen und Handelsfinanzierungen oder Devisengeschäfte. Durch die gezielte Ansprache ambitionierter internationaler Unternehmen können Banken das Croß-Selling ihrer Produkte vorantreiben und die Profitabilität ihrer Kundenbeziehungen steigern.
KMU − Besonders die mittelständische und einheimischen Unternehmen in den Schwellenländern gilt es jetzt, für sich zu gewinnen was allerdings eine solide Kapitalausstattung voraussetzt. Heute sind Banken mit den kostenintensiven Auflagen des Regelwerks von Basel III für das Investmentbanking konfrontiert und stehen vor großen strukturellen Veränderungen. Es ist deshalb davon auszugehen, dass privatkundenorientierte Banken mit einem Schwerpunkt in Asien sich neu positionieren und Kapital freisetzen, um Marktanteile in (ehemaligen) Schwellenländern zu gewinnen.
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Wie funktionieren ETFs? Was ist der Unterschied zwischen physischen und synthetischen ETFs? Erfahren Sie mehr über Exchange Traded Funds von Credit Suisse.
Credit Suisse
Uetlibergstrasse 231
P.O. Box 700
CH 8070 Zurich
Switzerland
Tel: +41 44 332 64 00
Fax: +41 44 333 55 99
Credit Suisse
Uetlibergstrasse 231
P.O. Box 700
CH 8070 Zurich
Switzerland
Tel: +41 44 332 64 00
Tel: +41 44 333 55 55
Fax: +41 44 333 55 99
Datum: 26.04.2012 - 17:16 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 626065
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: JuliaKunz
Stadt:
Zürich
Telefon: 41 44 332 64 00
Kategorie:
Fonds
Meldungsart: Fachartikel
Versandart: Veröffentlichung
Dieser Fachartikel wurde bisher 798 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Neue Wirtschaftsmächte. Die Vermögensverschiebung ist im Vollen Gange."
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Julia Kunz (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).