Das Immunsystem fasziniert - Das Wissen darüber darf noch wachsen
(ots) - Am 29. April 2012 ist es wieder soweit: Der
internationale Tag der Immunologie, von der European Federation of
Immunological Societies (EFIS) ins Lebens gerufen, wiederholt sich in
diesem Jahr zum achten Mal. Ziele dieses Aktionstages sind
Fortschritte auf dem Gebiet der Immunologie aufzuzeigen und die
Aufmerksamkeit der Bevölkerung für das Thema Immunsystem zu erhöhen.
Grund genug, zu diesem Anlass das aktuelle Wissen der Deutschen über
das Immunsystem abzufragen. Denn 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der
Woche ist das Immunsystem für uns aktiv - ein Leben lang. Wie ein
unsichtbarer Freund passt es auf uns auf und schützt uns vor
Angriffen durch Viren, Bakterien, Parasiten und Pilze.
Im Rahmen einer repräsentativen Umfrage der IPSOS GmbH im Auftrag
von Danone wurden im März und April 2012 eintausend Männer und Frauen
über 14 Jahre befragt. Die Ergebnisse zeigen klare Wissenslücken auf.
An allen Grenzen zur Außenwelt, also an der Haut und besonders im
Darm, in dem sich über 70 Prozent aller Immunzellen befinden, ist
unser Immunsystem aktiv. Dabei schützen unseren Körper nicht nur die
Zellen von Haut und Schleimhäuten, die eine Barriere für
Eindringlinge darstellen, sondern auch von ihnen abgegebene Stoffe
(z. B. Lysozym), und verschiedene Abwehrzellen, die zum angeborenen
oder erworbenen Immunsystem zählen. Doch wie viele Umfrageteilnehmer
haben gewusst, dass das Immunsystem unbemerkt, wie ein unsichtbarer
Freund, Tag und Nacht, Woche für Woche für den Menschen arbeitet?
Jeder fünfte war der Ansicht, dass das Immunsystem immer nur dann
aktiv wird, wenn der Körper von Viren angegriffen wird. Jeder Dritte
konnte nicht sagen, wann das Immunsystem aktiv wird. In der
Altersgruppe über 55 Jahre war das Wissen über die Aktivität des
Immunsystems geringer als im Bevölkerungsdurchschnitt. In dieser
Gruppe wusste sogar nur etwas mehr als jeder Zweite, dass es den
ganzen Tag über aktiv ist.
Ähnliche Ergebnisse gab es bei der Frage nach den Immunzentren.
Das Immunsystem ist ein faszinierendes, über den ganzen Körper
verteiltes, hochkomplexes Netzwerk von fein aufeinander abgestimmten
Abwehrmechanismen. Es ist also nicht nur ein einzelnes Organ für die
Abwehrleistung zuständig, sondern das Abwehrsystem ist von Kopf bis
Fuß über den Körper verteilt. Obwohl dies viele Befragte wussten,
konnte etwa jeder Sechste die Frage über die Lage des Immunsystems
nicht beantworten. Etwa jeder Zehnte beantwortete die Frage falsch
und meinte, das Immunsystem arbeite nur in bestimmten Organen wie
Darm, Leber oder Milz. Auch hier schnitt die ältere
Bevölkerungsgruppe über 55 Jahren etwas schlechter ab, allerdings
nicht gravierend. Ebenfalls unterhalb der Erwartungen waren die
Ergebnisse zu der Merkfähigkeit unseres Immunsystems. Das erworbene
Immunsystem, welches sich erst im Laufe des Lebens entwickelt und
erst zu Beginn des Erwachsenenalters seine vollständige Reife
erzielt, kann spezielle Zellen bilden, die sich Herausforderer, wie
Bakterien oder Viren, merken können. Diese Merkzellen sind dann bei
einer erneuten Infektion in der Lage, schnell zu reagieren und den
Eindringling unschädlich zu machen. Genau diese Leistung macht sich
die Medizin bei den Impfungen zu Nutze. Das Abwehrsystem wird nämlich
dabei angeregt, Merkzellen zu bilden. Bei der Umfrage zeigten sich
hier die größten Wissenslücken. Jeder Vierte konnte die Frage nicht
beantworten, ob sich das Immunsystem Erreger, die es schon einmal
bekämpft hat, merken kann. Jeder Zehnte glaubte sogar, das Gehirn
würde diese Aufgabe übernehmen. Auch hier schnitt die
Bevölkerungsgruppe über 55 Jahren schlechter ab. Nur jeder Zweite aus
dieser Altersgruppe wusste, dass das Immunsystem eine Merkfähigkeit
besitzt.
Besonders für ältere Menschen ist das Wissen über die
Leistungsfähigkeit des Immunsystems von Bedeutung, denn mit
zunehmendem Alter kann die Flexibilität des Abwehrsystems deutlich
abnehmen. Gerade in der Gruppe der über 55-Jährigen spielen deshalb
auch das Immunsystem unterstützende Maßnahmen eine große Rolle. Dazu
gehört einerseits die regelmäßige Überprüfung des Impfstatus und
gegebenenfalls Auffrischimpfungen. Eine wichtige Säule ist aber auch
eine gesunde Ernährung nach den zehn Regeln der Deutschen
Gesellschaft für Ernährung. Experten haben herausgefunden, dass
probiotische Bakterien nützlich sein und den Darm in seiner Abwehr
gegen unerwünschte Angreifer unterstützen können. Mäßige aber
regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, Entspannung und
ausreichend Schlaf können ebenso die Abwehr stärken. Abwehr
schwächend sind hingegen Rauchen und ein erhöhter Alkoholkonsum.
Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage
nicht schlecht, aber ausbaufähig: Ein Viertel der Befragten konnten
keine oder nur eine von drei Fragen richtig beantworten. Gut ein
Drittel schaffte immerhin zwei richtige Antworten. Bestens informiert
war immerhin noch gut jeder Dritte. Besonders erfreulich war das
Wissen bei Familien mit Kindern unter 14 Jahren, was für einen guten
Start der Heranwachsenden in Sachen Immunsystem spricht. Der Tag der
Immunologie, das zeigen die Ergebnisse auch, kann für Deutschland
ganz wichtig sein, denn es besteht noch Aufklärungsbedarf.
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Datum: 26.04.2012 - 10:44 Uhr
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