Deutscher Forscher entdeckt einzigartiges Muttermilch-Oligosaccarid
(ots) - Was macht Muttermilch so anders als künstliche
Babynahrung? Auf welche Art und Weise schützt sie vor Infektionen und
Krankheiten? Seit vielen Jahren untersucht der deutsche
Wissenschaftler Dr. Lars Bode an der University of California die
komplexen Oligosaccharide der Muttermilch und ihre wichtige
Schutzfunktion im Zusammenspiel mit dem Immunsystem des Neugeborenen.
Bode gelang es im Zuge seiner bahnbrechenden Forschung ein einzelnes
dieser Oligosaccharide zu isolieren, das gestillte Säuglinge vor der
Nekrotisierenden Enterokolotis (NEC), einer vor allem bei
Frühgeborenen auftretenden lebensbedrohlichen Darmentzündung,
schützt.
Dr. Lars Bode: "Wir sind gerade dabei, einige faszinierende
wissenschaftliche Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Muttermilch
helfen kann, die Gesundheit eines Säuglings zu bewahren. Wir hoffen,
dass unsere Entdeckungen zur Rolle von Oligosacchariden bei der
Vorbeugung von NEC vielen Frühgeborenen zu Gute kommen und Leben
retten werden."
Seine Forschungsergebnisse wird Dr. Lars Bode am 20. und 21. April
2012 bei Medelas 7. Internationalem Still- und Laktationssymposium in
Wien präsentieren. Auf dem Symposium werden neueste
Forschungsergebnisse in Bezug auf Muttermilch präsentiert, u. a. auch
die Entdeckung von pluripotenten Stammzellen in der Muttermilch. Mehr
Informationen zum Kongress auf
http://www.medela.com/DE/de/breastfeeding/for-professionals.html.
Das Forschungsteam um Lars Bode in La Jolla treibt vor allem
folgende Frage an: Humane Milch-Oligosaccharide (kurz HMO) sind
komplexe Polysaccharide, die in einer sehr hohen Konzentration in der
Muttermilch vorkommen, nicht aber in Milchpulver. Wenn also die
Mutter so viel Energie darauf verwendet, diese komplexen Saccharide
herzustellen, muss es dafür einen guten Grund geben. Bis jetzt
konnten mehr als hundert strukturell unterschiedliche HMOs
identifiziert werden. Was nützen die HMOs dem gestillten Kind und wie
werden sie in der mütterlichen Brust hergestellt?
Eines der Forschungsprojekte behandelt dabei die Frage, warum vor
allem Frühgeborene, die mit künstlicher Babynahrung gefüttert werden,
ein sechsmal größeres Risiko haben an NEC zu erkranken, als gestillte
Säuglinge. Nekrotisierende Enterokolitis ist eine lebensbedrohliche
Entzündung des Darms, die bei etwa fünf bis 10 Prozent aller
frühgeborenen "very low birthweight" Säuglingen auftritt. Die
durchschnittliche Sterberate der Betroffenen liegt bei 25 Prozent.
Die Antwort - so vermuten die Wissenschaftler - könnte in der
hohen Konzentration von ungebundenen Oligosacchariden in der
Muttermilch liegen, die eine wichtige Funktion im Zusammenspiel mit
dem Immunsystem haben und vor NEC schützen.
Pressekontakt:
Medela Deutschland GmbH
Heike Scheer
Tel.: 089 3197 59 83
heike.scheer(at)medela.de
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Datum: 05.03.2012 - 16:22 Uhr
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