Howard Carpendale: Casting-Shows sind für die Musik-Branche tödlich
(ots) - Der Sänger und Entertainer kritisiert
TV-Casting-Shows und lobt Peer Steinbrück - Interview mit dem Magazin
Reader's Digest - Film mit Sohn Wayne in der ARD
Er ist einer der weltweit erfolgreichsten Sänger und Entertainer,
nun hat sich Howard Carpendale mit ungewöhnlich scharfer Kritik an
den Entwicklungen der Musik- und Fernsehbranche zu Wort gemeldet.
"Ich weiß, dass die Leute Shows wie 'Deutschland sucht den Superstar'
lieben, aber solche Sendungen sind für unsere Branche tödlich", sagte
Carpendale im Interview mit dem Magazin Reader's Digest
(März-Ausgabe). Talente für die Musikbranche müsse man in Clubs oder
Konzertsälen entdecken. "Vor laufenden Fernsehkameras kann sich kein
Künstler weiterentwickeln", betonte der 66-Jährige gegenüber dem
Magazin und fügte hinzu: "Superstars bringen diese oberflächlichen
Jubelshows bestimmt nicht hervor."
Howard Carpendale, der 1946 im südafrikanischen Durban geboren
wurde, füllt seit mehr als 30 Jahren weltweit die Konzertsäle und hat
in seiner bisherigen Karriere mehr als 25 Millionen Tonträger
verkauft. Am 24. Februar ist er erstmals gemeinsam mit seinem Sohn
Wayne ("Der Landarzt") vor der Kamera zu sehen, dann strahlt die ARD
um 20:15 Uhr den Film "Lebe dein Leben" aus.
Jenseits solcher Rollen und seiner Konzerte sucht Carpendale Ruhe
und Abgeschiedenheit. "Privat mag ich große Menschenansammlungen
nicht besonders." Vor allem von langen Autoschlangen fühle er sich
eingeengt, verriet Carpendale dem Magazin Reader's Digest. Seine
Freizeit verbringe er lieber in der Natur, zum Beispiel auf dem
Golfplatz: "Wer einen Menschen kennenlernen will, muss eine Partie
Golf mit ihm spielen. Ich habe schon große Firmenchefs erlebt, die
mit dem Schläger in der Hand orientierungslos wirkten wie Kinder."
In dem Interview gibt sich Howard Carpendale zugleich ungeahnt
politisch. Der Blick in die Zukunft mache ihm derzeit große Sorgen.
"Jede Generation sollte dafür sorgen, dass ihre Kinder in einer
besseren Welt leben können. Doch davon sind wir weit entfernt: Worte
wie Vertrauen und Zuverlässigkeit haben ihren Sinn verloren."
Carpendale kritisiert, der Staat mache "riesige Schulden, die wir
unseren Nachkommen hinterlassen".
Ein eigenes Engagement in der Politik schließt der erfolgreiche
Sänger jedoch aus. "Individualisten haben in unserem System keine
Chance. Die Politik redet die Probleme lieber klein, als mit den
Bürgern über die Auswege zu diskutieren." Ohne viel von ihm zu
wissen, mache ihm von den bekannten deutschen Politikern nur Peer
Steinbrück (SPD) Mut. "Vielleicht ist aber auch unsere ganze
Parteienrepublik nicht mehr zeitgemäß", so Carpendale in dem
Interview mit Reader's Digest.
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Deutschland ist ab Montag, 27. Februar, an zentralen Kiosken
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Datum: 22.02.2012 - 09:00 Uhr
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