Scorsese setzt sich für Bewahrung der Filmgeschichte ein
(ots) - Der US-Starregisseur Martin Scorsese ("Taxi
Driver", "Kap der Angst") setzt sich angesichts des technischen
Fortschritts bei den Aufzeichnungstechniken für den Erhalt
klassischer Filmgeschichte auf Zelluloid ein. Der ZEIT sagte er: "Wir
müssen die Filmgeschichte auf Zelluloid bewahren, damit zukünftige
Regisseure, Drehbuchautoren, Schauspieler davon leben können. So wie
ein Schriftsteller die Romane vergangener Epochen liest und ein
junger Maler ins Museum geht."
Scorsese selbst engagiert sich für den Erhalt: Er hat Michael
Powells Filmklassiker "Leben und Sterben des Colonel Blimp" mit Hilfe
seiner World Cinema Foundation restaurieren lassen. "Als ich ein Kind
war, hatte ich Asthma, ich konnte nichts Anstrengendes machen, mich
nicht prügeln, keinen Sport treiben. Mein Leben bestand darin, in die
Schule zu gehen, durch New Yorks Straßen, die 'mean streets' zu
laufen, oft zum Doktor zu gehen - und Filme zu schauen. Ich ging
ständig ins Kino, weil ich sonst nichts tun konnte. Und als ich
Michael Powells Werk entdeckte und ihn schließlich kennen lernen
durfte, wurde mir die tiefe Notwendigkeit künstlerischer Kontinuität
bewusst. Dieses Bewusstsein wurde immer stärker", sagte der
Regisseur.
Nach seiner Ansicht befindet sich die Filmkunst "in einer Zeit des
Experimentierens". Heute sei alles möglich, "niemand weiß, wo es
langgeht, und jüngere Regisseursgenerationen werden über den Weg des
Kinos entscheiden. Das alte Kino des Zelluloids verschwindet, das
bewegte Bild verändert sich grundlegend durch neue Techniken. Aber
erzählt wird immer noch eine Handlung in bewegten Bildern. Und ich
bin ganz sicher, dass eines immer bleiben wird: das tiefe, fast
archaische Bedürfnis, mit einer Gruppe von Menschen gemeinsam in
einem Raum eine Geschichte erzählt zu bekommen."
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Datum: 08.02.2012 - 13:30 Uhr
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