WAZ: Gemeinsames Versagen. Kommentar von Frank Preuß
(ots) - Es passt so sehr ins Klischee vom italienischen
Machotypen, dass natürlich jeder drüber witzelt, obwohl in einem
tödlichen Drama kein Platz für Humor ist: Ein Kapitän knallt mit
einem Kreuzfahrtschiff auf einen Felsen, weil er mit einem riskanten
Manöver einer hübschen Blondine an Bord imponieren wollte oder von
ihr abgelenkt war?
Jenseits aller Spekulationen um die Tragödie vor der toskanischen
Küste setzt sich aus den Bruchstücken von Aussagen und Informationen,
aus Telefonmitschnitten und Videoaufnahmen ein Bild zusammen, das den
Kapitän schwer belastet, aber eben nicht nur ihn. Warum hat die
Reederei so spät reagiert? Ist sie nur den Lügen ihres Schiffslenkers
auf den Leim gegangen oder hatte sie Grund, den Vorfall erst einmal
zu bagatellisieren? Und, wie fatal: Warum hat die Mannschaft
Passagiere in Schwimmwesten aufgefordert, wieder in die Kabinen zu
gehen und einige damit möglicherweise in den Tod geschickt?
Verantwortungslosigkeiten, mit denen sich der Staatsanwalt befassen
wird.
Eine Woche nach der Katastrophe ist klar: Es ging schief, was
schief gehen konnte. Und das Versagen hat viele Gesichter.
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Datum: 20.01.2012 - 19:40 Uhr
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