Frostschäden an Wasserleitungen rechtzeitig vermeiden
Der Frost setzt Wasserleitungen zu / 1,5 Millionen Schäden /Gerade Ferienhäuser gefährdet / Tipps für Schutzmaßnahmen
(IINews) - Kiel, im Januar 2012. Lange war es relativ warm für die Jahreszeit, doch jetzt gab es Frost und in den nächsten Wochen kann es noch richtig frostig werden. "Gerade wenn es lange mild war, häufen sich beim ersten Frost die Schäden an den wasserführenden Leitungen von Häusern", warnt Dr. Hans-Herrmann Drews, Standortleiter Kiel des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS). Leitungswasser- und Folgeschäden verursachen in Deutschland Kosten in Milliardenhöhe. Alleine bei Versicherern werden Jahr für Jahr mehr als 1,5 Millionen Wasserschäden gemeldet. Dabei können mit einfachen Methoden schon vorzeitig Schädigungen der Leitungen und damit hohe Kosten vermieden werden. Das IFS gibt hierzu Tipps.
Wasser hat seine höchste Dichte knapp über dem Gefrierpunkt bei 4 Grad Celsius. In gefrorenem Zustand nimmt die Dichte des Wassers ab und damit das Volumen zu - es dehnt sich aus. Das kann wasserführende Leitungen von Häusern zum Bersten bringen. Das Resultat: Kostspielige Schäden an den Leitungen und in der Folge vor allem Wasserschäden, die oft erst im Frühjahr zum Vorschein treten, wenn die Frostperiode vorüber ist.
Frostschäden verhindern
Leitungen im Innenbereich können effektiv vor Frostschäden geschützt werden, wenn alle betroffenen Räume auch bei Abwesenheit so beheizt werden, dass das Wasser nicht gefrieren kann. Die benötigte Wärme ist abhängig von der Lage der Rohre und der Dämmung des Hauses: Altbauten sind meist schlechter gedämmt als Neubauten. "Besonders bei Ferienhäusern wird der Frost gerne vergessen", so Drews. Eine Wärmedämmung kann in Räumen helfen, die über keine Heizung verfügen wie Dachböden, Kellerräume oder Abseiten. Die Wärmedämmung ist hier sinnvoll, denn die Isolierung verlängert den Zeitraum der Auskühlung bis zum Einfrieren. Drews: "Sie kann die Auskühlung jedoch nicht verhindern und bietet allein keinen Schutz vor Frostschäden. Unbeheizte Bereiche sind daher immer frostgefährdet." Außenleitungen sind natürlich anfälliger für Kälte als innenverlegte Rohre. Die Wasserzufuhr für den Außenbereich muss im Winter abgeriegelt, die Leitungen entleert werden. Insbesondere wer sein Haus längere Zeit nicht bewohnt, sollte alle Leitungen regelmäßig auf Frostfreiheit prüfen und die Sicherheitsmaßnahmen kontrollieren.
Das IFS hat eine ausführliche Checkliste zum Schutz vor Frostschäden an Wasserleitungen in beheizten oder unbeheizten Gebäuden zusammengestellt (http://www.ifs-kiel.de/08_titel/2011/ifs_frostcheck.pdf). Die Checkliste hilft auch, frostgefährdete Bereiche in einem Gebäude zu identifizieren.
Leitungswasserventile bringen Sicherheit
Dr. Rolf Voigtländer, Geschäftsführer des IFS, empfiehlt zur wirksamen Prävention den Einbau von elektrischen Absperrventilen, die leicht und zentral zu bedienen sind. "Elektrisch zu betätigende Ventile werden seit vielen Jahrzehnten zum Beispiel in der chemischen Industrie eingesetzt - nur eben nicht bei Hauswasserinstallationen", so Voigtländer. Der Einsatz von Absperrventilen in kommunalen Gebäuden wie Schulen, aber auch Privathaushalten wird allerdings immer bekannter. Das IFS unterstützt die Verbreitung, denn diese Absperreinrichtungen könnten die größten und kostspieligsten Schäden verhindern. Ein erweitertes System misst den Wasserdurchfluss in der Leitung und sperrt diese ab, sobald Abweichungen erfasst werden. Vor allem bei Abwesenheit oder ungewünschtem Wasseraustritt bedeutet dies ein Plus an Sicherheit. "Wir empfehlen diese Technik ohne wenn und aber. Wer das Haus verlässt, der sollte automatisch nicht nur das Licht, sondern auch den Wasserfluss ausschalten", so die Schadenverhüter. Die Investitionen hierfür liegen inzwischen unter 1.000 Euro.
Das IFS zeigt in einem Informationsfilm zum Thema wie elektrische Ventile wirken können. Der Filmbeitrag kann auf der Homepage www.ifs-ev.org oder YouTube (Stichwort IFS Kiel) angesehen werden.
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Ursachenforschung, Beratung sowie Schulungsmaßnahmen zu den Themen Feuer, Technik und Umwelt sind die Kernaufgaben des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer. Die gewonnenen Erkenntnisse aus tausenden von Gutachten werden in der Beratung zu Sanierungen und im Engagement für Schadenverhütungsmaßnahmen weitergegeben und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Das Institut hat inzwischen eine 125 Jahre alte Tradition und ist neben dem Hauptsitz in Kiel auch in Berlin, Hannover, Düsseldorf, Wiesbaden, Stuttgart und München vertreten. Die Wurzeln des Instituts gehen in das Jahr 1884 zurück, als die Schleswig-Holsteinische Brandkasse in Kiel eine damals einzigartige Brandverhütungsabteilung gründete. 1952 entstand hieraus schließlich das Kieler Laboratorium für Brandschutztechnik und Brandermittlung, das sich durch seine Forschungsergebnisse bald über die Region hinaus einen Namen machte. Aus diesem Labor ging 1976 das IFS hervor.
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Datum: 17.01.2012 - 18:35 Uhr
Sprache: Deutsch
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Kiel
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Kategorie:
Haus & Garten
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