GOLD: Boom or Doom?
Gold glänzt längst nicht mehr so hell wie es glänzen sollte. Die Marke von 2.000 US-Dollar wurde noch nicht erreicht und langsam wird die Situation brenzlig. Für den Einbruch bis auf 1.550 Dollar je Feinunze Ende des Vorjahres waren vor allem Verkäufe von Hedgefonds und Gewinnmitnahmen bei den Investoren verantwortlich.
(IINews) - Die Verluste bei den Aktieninvestments und auch bei den Immobilien wurden mit den realisierten Gewinnen beim Gold mehr als ausgeglichen. Aber wie geht es nun weiter? Findet Gold nun seinen Boden oder geht die Korrektur weiter?
Diese Frage stellen sich momentan viele Anleger die Gold bei ca. 1.800 US-Dollar gekauft hatten. Bei diesem Niveau war das Volumen massiv angesprungen, aktuell ebbt es aber wieder ab.
Fassen wir einmal die Fakten zusammen: Gold dient als Inflationsschutz und als Sicherheit in Krisenzeiten. Durch die Euro-Krise sehen sich viele Investoren veranlasst Gold als „sicheren Hafen“ anzunehmen. Dies ist aber nur kurzfristig gültig, weil Gold keine Rendite bzw. Zinsen abwirft und somit langfristig für Investoren uninteressant ist. Solange die Euro-Krise besteht, und sie wird weiter anhalten, bleibt eine gewisse Grundnachfrage vorhanden. Ich kann mir also nicht vorstellen, dass Gold auf sein Tief vom Jahre 2000 bei 250 Dollar zurückfällt.
Somit bleibt noch der Inflationsschutz übrig. Haben wir Inflation bzw. werden wir einen massiven Inflationsanstieg bekommen? Die Inflation liegt aktuell leicht über dem von den Notenbanken vorgesehen Inflationsziel. Ein weiterer Anstieg ist eher nicht zu erwarten, weil die Weltwirtschaft sich nun abkühlt und damit die Preise der inflationstreibenden Güter sinken. Hinzu kommt, dass die Arbeitslosigkeit hoch bleibt und auch von dieser Seite kein Inflationsdruck zu erwarten wäre. Obwohl die Notenbanken die Märkte mit Liquidität überschwemmen bleibt der Inflationsdruck durch die Erhöhung der Geldmenge aus, weil die Banken das Geld nicht weitergeben sondern selbst brauchen um ihre Bilanzen zu sanieren. Die Liquidität der Notenbanken kommt somit nicht beim Kunden an und erzeugt somit auch keinen Inflationsdruck.
Eher das Gegenteil dürfte in den nächsten Monaten passieren wenn Europa in eine Rezession rutscht und das Wirtschaftswachstum in den Emerging Markets sowie in Asien speziell in China massiv nachlassen wird. Die dadurch steigenden Arbeitslosigkeit und sinkende Nachfrage nach Rohstoffen wird den Preisdruck aufheben und uns in eine Deflation führen. Wir könnten sogar japanische Verhältnisse erleben. Staaten werden gezwungen sein ihre Goldbestände zu verkaufen um liquid zu bleiben, dadurch erhöht sich das Angebot massiv. Indiens Wirtschaftswachstum kühlt sich ab und damit reduziert sich auch die private Nachfrage der Haushalte. Im Jänner wurde bereits über einbrechende Importzahlen berichtet.
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Datum: 15.01.2012 - 11:08 Uhr
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