Großmotoren wird in Sachsen-Anhalt "die Zylinderzahl gestutzt"
(ots) - Die eingeleitete Energiewende in Deutschland
wird das Geschäft der WTZ Roßlau gGmbH beflügeln. Davon ist
Geschäftsführer Günther Gern fest überzeugt. "Gasmotoren werden im
Zuge dieser Energiewende an Bedeutung gewinnen. Gas befindet sich in
allen Motorenbereichen, besonders in Kraftwerken auf dem Vormarsch",
sagt Gern. Auf diese Entwicklung ist das WTZ Roßlau nicht nur
vorbereitet, sondern es treibt sie auch voran.
Das WTZ Roßlau konstruiert, entwickelt und baut Motoren. Das gilt
nicht nur für Gas-, sondern auch für Diesel- und Vielstoffmotoren.
Gasmotoren liegen den Technikern des WTZ besonders am Herzen. Seit
1999 organisiert das private innovative Forschungsunternehmen im
Zwei-Jahres-Rhythmus Gasmotorenkonferenzen. Zur siebten Auflage im
März dieses Jahres kamen rund 230 Spezialisten von Wissenschaft und
Wirtschaft aus dem In- und Ausland nach Dessau. Es seien die neuesten
Trends auf dem Gebiet der Gasmotoren diskutiert worden, berichtet
Gern. Die Konferenz trage zu einer stärkeren Verbreitung von
Gasmotoren in unterschiedlichen Anwendungsbereichen bei. Das komme
wegen der niedrigen Schadstoffemissionen schließlich der auch der
Umwelt zugute, sagt Gern.
Als Beispiel für die Leistungsfähigkeit führt Gern an, dass das
WTZ Roßlau in der Lage ist, variable Einzylinder-Forschungsmotoren
komplett zu entwickeln und auf speziellen Prüfständen zu betreiben.
Dort können die Kunden, z. B. Motorenhersteller oder Zulieferer, das
Brennverfahren eines Großmotors zeit- und kostenoptimal hinsichtlich
Emissionen und Verbrauch optimieren lassen, bevor sie diese
Ergebnisse auf einen Vollmotor (z. B. 20-Zylindermotor) übertragen.
Die WTZ Roßlau gGmbH kann aber noch viel mehr. Sie ist breit
aufgestellt. "Sie führt Dienstleistungen und Forschungen auf den
Gebieten Motorenkonstruktion, -entwicklung, -bau und -prüfung durch",
umreißt Gern das Profil des Unternehmens. Es vereine Jahrzehnte lange
Erfahrungen hoch qualifizierter Mitarbeiter mit modernsten
Prüfeinrichtungen. Dabei geht es vor allem um große Motoren. So
kommen auf die Motorenprüfstände nicht nur Aggregate von der
Eisenbahn, sondern auch Kraftwerks- und Schiffsmotoren. Zu den
namhaften Kunden der Firma gehören unter anderem MAN, General
Electric, VW, die Robert Bosch GmbH, MTU, die Deutsche Bahn und die
Bundeswehr.
Dass das WTZ Roßlau 2011 mit 72 Mitarbeitern und drei Azubis so
gut dastehen würde, war Anfang der 90er Jahre nicht abzusehen. Für
das 1950 durch ehemalige Hugo-Junkers-Ingenieure gegründete
Unternehmen habe die mit der Privatisierung ostdeutscher Firmen
beauftragte Treuhandanstalt nach einem Investor gesucht, aber keinen
gefunden, berichtet Gern. Die über Jahrzehnte angesammelten
Kenntnisse und Erfahrungen im Umgang mit Großmotoren drohten verloren
zu gehen. Deshalb entschlossen sich Mitarbeiter das Unternehmen
selbst zu retten. Sie gründeten 1994 den Trägerverein
"Wissenschaftlich-Technisches Zentrum für Motoren- und
Maschinenforschung Roßlau e. V. Dieser Verein kaufte der Treuhand das
Unternehmen für eine symbolische D-Mark ab und wurde
hundertprozentiger Gesellschafter der WTZ Roßlau gGmbH. Heute sei die
Gesellschaft als gemeinnützige Forschungseinrichtung in der Lage, ihr
breit gefächertes Leistungsangebot insbesondere für kleine und
mittlere Unternehmen anzubieten. Sie versteht sich als
wissenschaftlich-technischer Dienstleistungsbetrieb für Unternehmen
des Wirtschaftszweiges Maschinen- und Fahrzeugbau. Nachdem der Umsatz
im Krisenjahr 2009 bei ca. fünf Millionen Euro lag, erwartet Gern in
diesem Jahr ca. 6,5 Millionen Euro. Er ist optimistisch, dass dieser
gute Weg fortgesetzt werden kann. Das Unternehmen insgesamt sei nach
DIN EN ISO 9001 zertifiziert. "Das Werkstoff-, Bauteil- und
Umweltlabor sowie die Motorenprüfstände sind nach DIN EN ISO/IEC
17025:2000 akkreditiert", hebt Gern hervor.
Kontakt:
WTZ Roßlau gGmbH
Mühlenreihe 2a
06862 Dessau-Roßlau
T. 34901 883-201
www.wtz.de
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Datum: 29.12.2011 - 14:00 Uhr
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