Werbe- und Medienbranche blickt verhalten optimistisch 2012 entgegen
(ots) - Mit gebremsten Optimismus blickt die Werbe- und
Medienbranche dem neuen Jahr entgegen. Die meisten Manager erwarten
für 2012 Werbeausgaben allenfalls auf dem Niveau des ablaufenden
Jahres - dies auch nur, falls die Währungskrise nicht eskaliert.
Wachstum kommt ihren Prognosen zufolge wie in den Jahren zuvor aus
dem Onlinegeschäft sowie aus dem Bereich der mobilen Kommunikation.
Dies geht aus der Befragung hervor, die der Branchendienst Kontakter
traditionell zum Jahresanfang unter Werbern, Marketingexperten und
Medien-Managern abhält. "Die wirtschaftliche Unsicherheit in Europa
und weltweit wird vermutlich bei den Werbe- und Marketingbudgets kein
großes Wachstum erlauben, eher leichte Verschiebungen zugunsten von
TV und vor allem Internet", prognostiziert Klaus Obermaier,
Marketingchef von Intel. Auch Bernhard Fischer-Appelt, Inhaber der
gleichnamigen PR-Agentur, sieht die Wachstumschancen 2012 nach dem
guten Jahr 2011 sehr verhalten: "2011 war ein Aufbruchjahr, nach der
Krise wurde wieder sehr stark investiert. 2012 wird sich der Markt
stabilisieren und nicht wachsen." Während "klassische" Medien wie
Print, Hörfunk und Außenwerbung mit Ausnahme des Fernsehens, das
weiterhin als Leitmedium gilt, mit stagnierenden bzw. sinkenden
Werbeerlösen rechnen müssen, konzentrieren sich die Hoffnungen der
Branche auf das digitale Geschäft. "Die Wachstumschancen und
-perspektiven liegen vor allem im Mobile- und Digitalbereich",
konzediert Peter Würtenberger, Chefvermarkter des Verlags Axel
Springer. Dabei ruhen die Erwartungen vor allem auf dem mobilen
Geschäft, das in den vergangenen Jahren durch die massenhafte
Verbreitung von Smartphones sowie von Tablets wie dem iPad stark
gewachsen ist. "Der mobile Kanal bietet mit Apps, mobilen Websites
und Kampagnen sowie speziellen Funktechnologien enormes Potential,
das die Werbebranche noch nicht annähernd ausgeschöpft hat", erklärt
Franziska von Lewinski, Chefin der Werbeagentur Interone, dem
Kontakter. Auch die weiter expandierenden sozialen Netzwerke wie
Facebook bieten laut Expertenmeinung neue Geschäftsmodelle. "Social
Education, Social Games, Social Flirt und Business Web sind Beispiele
dafür, welche Chancen sich für innovative Player bieten", sagt
Stefanie Waehlert, Chefin der zum Holtzbrinck-Verlag gehörenden
VZ-Netzwerke. Die neuen, häufig dialogischen
Kommunikationsmöglichkeiten stellen aber nicht nur höhere
Anforderungen an die Erforschung von Werbewirkung, sondern auch an
die Aussteuerung von Kommunikation über alle Medien hinweg.
"Crossmediale Produkte und mehrstufige Kommunikationskonzepte,
Wirkung und Zielgruppenerreichung wird zunehmend im Vordergrund
stehen", glaubt Stan Sugarman, Sprecher der Geschäftsführung Media
Sales des Gruner + Jahr Verlages (Stern, Brigitte, Geo).
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Datum: 23.12.2011 - 14:00 Uhr
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