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Sieben Milliarden Menschen und eine Erde

ID: 543426

(ots) - Pressemitteilung

Jetzt erschienen: Umweltmagazin zeo2 - Ausgabe 1/2012

Auf ihrem Titel begrüßt die Weihnachtsausgabe des Umweltmagazins
zeo2 den siebenmilliardsten Erdenbürger und wagt einen Blick in die
Übermorgenwelt. Fünf Neugeborene in jeder Sekunde: Während die
Bevölkerungspolitiker die schnellste Menschheitsvermehrung aller
Zeiten beobachten, hat sich die Welt in zwei Lager gespalten: Das
Wachstum der Köpfe findet vor allem in den ärmsten Ländern Afrikas
statt, zugleich schrumpft ihre Zahl in Europa, China und Japan.
Global wird die Weltbevölkerung zunächst weiter wachsen - und mit ihr
der Druck auf Ökosysteme, Ressourcen und Klima. Langfristig könnte
der Scheitelpunkt bei acht, neun oder auch zehn Milliarden Menschen
erreicht sein, dann geht es wieder abwärts. Doch die
Bevölkerungskurve ist weder Naturgesetz, noch gottgegeben. Sie hängt
ab von Wohlstand und Bildung, von Frauenrechten und dem Zugang zu
Verhütungsmitteln. Um deren universelle Verfügbarkeit zu
organisieren, wären 6,7 Milliarden Dollar notwendig. Peanuts im
Vergleich zu den Kosten der Euro-Rettung.

Warnung vom Solarvisionär

Überlasst die solaren Märkte nicht den Chinesen! Eicke Weber, der
Chef des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) in
Freiburg fordert in zeo2 Kreditgarantien für Photovoltaik-Fabriken in
Europa. Nicht die Arbeitskosten, die bei der Solarzellenproduktion
nur vier Prozent ausmachen, sind das Problem, sondern die günstigen
Kredite der chinesischen Politik für die eigenen Unternehmen. Weber
fürchtet: Europa steigt kurz vor dem Ziel aus einer Zukunftsbranche
aus, die auf dem Sprung zum Welt-Massenmarkt ist.

Schuldenkrise: Merkozys "Amokartige Reaktionsmuster"

Der Oldenburger Ökonom und Wachstumskritiker Prof. Niko Paech
analysiert in seinem zeo2-Gastkommentar die Euro-Krise. Monströse




Rettungsschirme, immer höhere Schuldenpyramiden und Zahlen mit zwölf
Nullen: Was hat das alles eigentlich mit Umwelt und Ökologie zu tun?
Paech sieht hinter der monetären Krise dieselbe
Zukunftsvergessenheit, die auch die Ökokrise treibt. "Die Philosophie
der Verschuldung, Prosperität durch Wachstum auf Pump und die
Bekämpfung der Schulden durch noch höhere Schulden - all das
funktioniert nicht mehr", schreibt Paech. Wie viele Krisen werden
noch nötig sein, fragt er, um das Wachstumsparadigma zu erschüttern.
Die Rettung des Euro - und damit des europäischen Konsummodells -
werde zur Schicksalsfrage stilisiert. "Wer wagt es, inmitten der
angstgetriebenen Rettungsdiskussion noch auszusprechen, wie gut es
der Ökosphäre, insbesondere dem Klimaschutz täte, wenn der gnadenlos
auf Expansion und Mobilität gebürstete europäische Wirtschaftraum
entschleunigt würde?" Paech wirft den Euro-Rettern Merkozy und
Juncker "amokartige Reaktionsmuster" vor.

Tiere vom Wühltisch

Exoten unterm Weihnachtsbaum? Hamster und Wellensittich sind out.
Heute schenkt man sich schon mal ein hübsches Chamäleon oder eine
Westküstenklapperschlange. Die »Terraristika« im westfälischen Hamm
ist die weltgrößte Verkaufsveranstaltung für Schlangen, Echsen und
Amphibien. Exoten aus fernen Kontinenten werden als "Hingucker" und
neues Lifestyle-Element angeboten. Die zeo2-Reportage aus Hamm zeigt,
wie die "Tiere vom Wühltisch" verramscht werden.

Fukushima-Tagebuch

»So war es nach dem Zweiten Weltkrieg« Bärbel Höhn besucht Japan,
das Land der Reaktorkatastrophe. Die Menschen auf der Flucht erinnern
die Vize-Fraktionschefin der Grünen im Bundestag an die Berichte
ihrer Familie aus der Nachkriegszeit. »In Japan gärt es«, schreibt
sie in ihrem Fukushima-Tagebuch, das wir in zeo2 auszugsweise
abdrucken.

3600 Kilometer neue Stromtrassen?

"Wir brauchen viel weniger", sagt Peter Ahmels von der Deutschen
Umwelthilfe. Nach der politischen Energiewende in Baden-Württemberg
und Bayern könne der Zubau von Wind- und Solarstromkapazitäten im
Süden Stromimporte aus Norddeutschland teilweise ersetzen. Für den
Abtransport großer Strommengen von der Küste hofft Ahmels auf wenige
Stromautobahnen mit Gleichstromtechnik. Der Energieexperte zeigt sich
im zeo2-Interview überzeugt, dass die Bürger die Energiewende vor Ort
haben wollen. Nur dann gebe es auch Akzeptanz für neue
Stromleitungen.

100.000 Hähnchen unterm Messer

Fernab vom Schuss, in Wietze, in der niedersächsischen Provinz,
ist eine der größten Hähnchenschlachtereien Europas entstanden.
Stacheldraht und Hundepatrouillen sichern die Tötungsfabrik. Sind die
Nachbarn entsetzt? Nein, erfuhr unsere Reporterin. Inzwischen sind
die Schlachthofgegner eindeutig in der Minderheit.

Slow Food fehlt der Kampfgeist

Die langsam-Genießer sind stolz auf 12.000 Mitglieder und gehen
ins 20. Jahr: Zum Jubiläum müssen sie aber endlich in die Puschen
kommen und kampagnenfähig werden, schreibt Manfred Kriener von der
zeo2-Chefredaktion. Sonst blieben ihre politischen Anliegen auf der
Strecke - bzw. auf dem Genießertellerchen liegen. Und die guten Ideen
versacken in der Feinkostabteilung.

zeo2 gibt es am gut sortierten Bahnhofskiosk aller größeren Städte
und im Abonnement (www.zeozwei.de)



Pressekontakt:
Marcus Franken, zeo2-Chefredaktion, E-Mail: franken(at)zeozwei.de,
Tel. 030 3926133

Manfred Kriener, zeo2-Chefredaktion, E-Mail: kriener(at)zeozwei.de,
Tel. 0175 5669661

Dr. Gerd Rosenkranz, Deutsche Umwelthilfe e.V., Mobil: 0171 5660577,
Tel.: 030 24008670, Fax: 030 2400867-19, E-Mail: rosenkranz(at)duh.de

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Datum: 20.12.2011 - 11:48 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 543426
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