art-Exclusiv-Interview mit Carolyn Christov-Bakargiev, Leiterin der documenta 13
(ots) - "Ich wünsche mir, dass die Kunst ein Raum der
Freiheit ist; etwas, wo man nicht pflichtgemäß hingeht wie zum
Zahnarzt"
art-Exclusiv-Interview mit Carolyn Christov-Bakargiev, Leiterin
der documenta 13
Hamburg, 16. Dezember 2011 - Für Carolyn Christov-Bakargiev,
Leiterin der documenta 13, hat die heiße Phase längst begonnen: Am 9.
Juni 2012 eröffnet die Ausstellung, die bis zum 16. September 2012
die Kunstwelt nach Kassel zieht. In der aktuellen Ausgabe des
Kunstmagazins art erzählt die Kunsthistorikerin von ihren Aufgaben
und verrät ihre Wünsche und Erwartungen. "Die documenta bringt die
Kunstwelt zusammen, eine kleine Stadt verwandelt sich alle fünf Jahre
in einen riesigen Künstlerkongress".
Im Interview mit art gibt die gebürtige Amerikanerin erste
Einblicke in den Charakter der documenta 13, ein Konzept gebe es aber
nicht. "Man darf die Arbeit der Künstler nicht einem Konzept
unterordnen. Es gibt gewisse Fragen, die mich interessieren und an
denen wir und die Künstler arbeiten". Sie selbst versteht sich dabei
als "Verkehrsregler", der koordiniert und flexibel auf Entwicklungen
eingeht. Von dem Begriff der Kuratorin distanziert sie sich ganz
bewusst: "Der Filmregisseur ist ein Künstler, das ist der Kurator
nicht. Er ist fast so etwas wie ein Popstar geworden, und ich finde
das fürchterlich".
Das Ziel der Kunsthistorikerin ist gesteckt: "Es wäre schön, wenn
eine Haltung entsteht: nämlich, dass es in Ordnung ist, alles, was
man angeblich weiß, durcheinander zu wirbeln und noch einmal von
vorne anzufangen". Erfolgreich wäre die documenta 13 für Carolyn
Christov-Bakargiev, wenn die Kunst ein Raum der Freiheit wird. "Ich
würde mir als bekennende Skeptikerin wünschen, dass Besucher sich ein
wenig unsicher fühlen, wenn sie die documenta gesehen haben: in Bezug
auf das, was sie zu wissen meinen über die Kunst und ihr Verhältnis
zur Welt."
Einzigartig in diesem Jahr: Bereits im Voraus gibt es erste
Kunstwerke zu sehen und Einblicke zu erhaschen: "Mir ging es darum,
jetzt schon etwas für die Leute in Kassel zu machen". Und so sieht
man schon jetzt einen Stein in einer Baumkrone an der Kasseler Aue
("Idee di Pietra") und kann in Notizbüchern von verschiedenen
Künstlern und Wissenschaftlern blättern.
Die Langfassung des Interviews gibt es auf www.art-magazin.de zu
lesen.
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Maike Pelikan
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Datum: 16.12.2011 - 10:30 Uhr
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