WAZ: Menschenfeinde. Kommentar von Martin Tochtrop
(ots) - Die Feuerwehr genießt hierzulande allerhöchstes
Ansehen, vor allem die freiwillige. Wenn Mitglieder dann in einem
sozialen Netzwerk wie Facebook dazu aufrufen, es bei der Rettung von
Türken extra langsam gehen zu lassen, ist das ein Schlag ins Gesicht
ihrer Kollegen. Der großen Mehrheit ihrer Kollegen, sei hier
festgestellt.
Dass es nun in Gladbeck nach den Hitlergruß-Posen der
Jugendfeuerwehr zum zweiten Mal binnen Jahresfrist zu rechtsradikalen
Bekundungen kommen konnte, wirft Fragen auf. Wie konnte die Stadt
nach der Untersuchung des Hitlergruß-Skandals im Ferienlager
behaupten, es gebe keinerlei rechtsradikale Tendenzen innerhalb der
Feuerwehr? Der Verdacht liegt nahe, dass die Stadtspitze den Vorfall
nicht ernst genug genommen hat.
Jetzt reagierten die Verantwortlichen auf die fremdenfeindliche
Korrespondenz genau richtig und leiteten Disziplinarverfahren ein.
Hoffentlich sind sie durch die aktuellen Berichte über die tödlichen
Machenschaften der Neonazi-Szene sensibilisiert worden. Denn:
Menschenfeinde dürfen nicht auf Menschen losgelassen werden, erst
recht nicht mit Blaulicht.
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Datum: 06.12.2011 - 19:40 Uhr
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