Studie: Corporate Governance für Banken mit neuen Herausforderungen
(ots) - 79 Prozent der Kreditinstitute bewerten die
Einhaltung gesetzlicher und selbstverpflichtender Vorschriften
(Corporate Governance) als bedeutende Managementdisziplin für das
eigene Institut. Als wichtigste Gründe werden neben dem Schutz
eigener Mitarbeiter (87 Prozent), die Risikominimierung (83 Prozent)
und der Reputationsschutz (83 Prozent) genannt. In der praktischen
Umsetzung zeigt sich jedoch noch Verbesserungspotenzial. So wird die
Compliance-Lagebewertung künftig noch fundierter sein müssen als
heute üblich. Das ist das Ergebnis des Managementkompass Corporate
Governance von Steria Mummert Consulting.
In der stark regulierten Finanzbranche ist die Komplexität der
Compliance- und Corporate-Governance-Anforderungen besonders hoch -
ebenso der bereits erreichte Reifegrad. Die jüngsten Gesetzesnovellen
für Banken und Versicherungen setzten in der
Compliance-Risikobewertung dennoch neue Maßstäbe. So müssen
beispielsweise Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und sonstige
Straftaten künftig als ein Komplex betrachtet und gesamthaft bewertet
werden. Das wirkt sich unmittelbar auf die Analyse von
Kundenbeziehungen aus, um etwa Vortaten zur Geldwäsche wie
Steuerhinterziehung zu verhindern. Diese detaillierten Prüfkriterien
gelten für die gesamte Unternehmensgruppe, also auch für alle
Konzerngesellschaften im Ausland.
"Wenn alle Beziehungen zu Kunden und deren wirtschaftlich
Berechtigten national und international neu zu bewerten sind, dann
ist die Compliance Stelle gefragt, aus einem globalen Review kein
Debakel werden zu lassen.", sagt Martin Stolberg, Compliance-Experte
von Steria Mummert Consulting. "Eine zentral nutzbare
Informationsbasis mit allen aktuellen Anforderungen und Kundendaten
ist die naheliegende Lösung, um Aufwände und Abstimmungsbedarfe
gering zu halten."
Für dieses Ziel muss das Rad aus Sicht von Martin Stolberg nicht
neu erfunden werden. So basieren beispielsweise CRM und
Client-Due-Dilligence Bewertungen auf nahezu identischen
Informationen, die jedoch bisher noch von unterschiedlichen
Unternehmensbereichen verwendet werden. "Um den Vorschriften des
Datenschutzes zu entsprechen, müsste zunächst ein Filter über die
Datenerhebung und -auswertung gelegt werden. Die Überführung in eine
gemeinsame Nutzung macht es anschließend möglich, alle relevanten
Compliance-Bewertungen zu verdichten. Angenehmer Nebeneffekt:
Compliance wird auf diesem Wege kostengünstiger", so abschließend
Martin Stollberg.
Hintergrund
Der Managementkompass "Corporate Governance" von Steria Mummert
Consulting basiert auf einer Online-Befragung. Dazu wurden 350 Fach-
und Führungskräfte großer und mittelständischer Unternehmen (ab 100
Mitarbeiter) verschiedener Branchen im Juli 2011 befragt.
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Datum: 13.10.2011 - 09:55 Uhr
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