Neue OZ: Kommentar zu Gerüchte um Wettbetrug
(ots) - Ein Verdacht bleibt kleben
Kann es in Stockholm mit rechten, also hundertprozentig
verschwiegenen Dingen zugehen? Wohl kaum, denken gewiss langjährige
Beobachter des Literatur-Nobelpreises. Denn ausgerechnet einen
absoluten Außenseiter des Literaturbetriebes wie den Franzosen
Jean-Marie Gustave Le Clézio will das Wettbüro Ladbrokes 2008 vor der
Bekanntgabe gewittert und ihn als Favoriten gehandelt haben? Nicht
einmal geheime Gesetze der Arithmetik halfen bei diesem Kandidaten
weiter, nach denen lang gehandelte Kandidaten auf einmal nach vorn
gespült und fällig werden könnten. Denn Le Clézio war auf solchen
Listen nicht zu finden.
Wie dem auch sei, die schwedische Nobel-Akademie gibt sich nobel
und will keine Verdächtigungen in den eigenen Reihen aussprechen.
Stellt sich trotzdem die Frage nach dem Fair Play. Möglicherweise
geprellte Zocker können erheblichen Druck aufbauen.
Jedenfalls bleibt vorerst ein Verdacht am Nobel-Komitee kleben.
Und der macht es noch schwerer, seine teilweise ohnehin höchst
eigenwilligen Entscheidungen zu akzeptieren.
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Datum: 09.10.2011 - 22:00 Uhr
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