Veredlungstag 2011 - Tierschutz zentrales Thema - DBV-Vizepräsident Möllers: Diskussion suchen und o
(ots) - (DBV) "Tierschutz in der Landwirtschaft ist mit
modernster Tierhaltung zu realisieren. Mit dem Bau vieler neuer
Ställe können wir mit Stolz zeigen, dass wir in den vergangenen
Jahren viel für die Lebensqualität unserer Tiere getan haben. Wir
wissen, dass wir auf diesem Weg entsprechend des wissenschaftlichen
und technischen Fortschritts weitergehen müssen." Zu dieser
Feststellung kam der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes
(DBV), Franz-Josef Möllers, vor rund 400 Teilnehmern auf dem
DBV-Veredlungstag 2011 am 14. September 2011. Zur Tagung auf dem
Gelände des AGRAVIS Kraftfutterwerkes in Dorsten, Westfalen, kamen
Schweinemäster und Ferkelerzeuger, aber auch Vertreter aus der
gesamten Wertschöpfungskette sowie aus Politik, Kirche und
Verwaltung.
Dem Veredlungstag 2011 komme eine besondere Aufgabe zu, betonte
Möllers zum Auftakt. Ob im Bundestag, im Bundesrat, in den
Ministerien, in den Vertretungen der Gemeinden und anderen
Einrichtungen: Noch nie seien Stallbauten, aber auch die Tierhaltung
insgesamt, so intensiv in der Gesellschaft diskutiert worden. Mit der
Auswahl der Referenten sei es gelungen, einen sehr guten Querschnitt
der Gesellschaft an einen Tisch zu bringen. Das sei dringend
notwendig, denn es fehle oft an Verständnis für die Belange der
jeweils anderen. "Wir Bauern suchen die Diskussion und führen sie
offen, verlangen aber auch Fairness in der öffentlichen Darstellung
und Diskussion, was machbar ist und was derzeit wirtschaftlich noch
nicht umsetzbar ist", betonte Möllers.
"Entgegen der teilweise überzogenen Kritik einiger
Tierschutzverbände ist die Entwicklung der Tierhaltung in Deutschland
eine Erfolgsstory. Unsere Produkte finden hohe Anerkennung auf dem
Weltmarkt, auch wenn uns das harte Preisregime so mancher Abnehmer
mitunter schmerzt", führte Möllers weiter aus. "Dennoch, wenn wir auf
die Bestandsentwicklungen in der Europäischen Union schauen, erkennen
wir eine vergleichsweise stabile Entwicklung in der deutschen
Erzeugung, in anderen europäischen Ländern gehen die Bestände
zurück", sagte Möllers zur aktuellen Entwicklung in Europa. Den
zunehmend schärferen Wettbewerb bekämen nun aber auch die Erzeuger in
Deutschland zu spüren. "Die Preissituation ist katastrophal,
insbesondere für die Sauenhalter", so Möllers. Maßgeblich hätte dazu
ein großes Angebot aber auch der Dioxinskandal beigetragen. Der
Markteinbruch im Januar 2011 sei zwar mit Hilfe der Privaten
Lagerhaltung abgefedert worden. Das Fleisch sei in diesen Wochen
zusätzlich zur normalen Erzeugung wieder am Markt und wirke als
Preisdämpfer, erklärte Möllers. Neben dem Dioxinskandal bereiten die
schlechte Ernte und hohe Futterkosten den Schweinehaltern große
Sorgen.
Der DBV hatte angesichts der schwierigen finanziellen Situation in
der Sauenhaltung eine Härtefallregelung für ältere Betriebsleiter und
besondere Liquiditätshilfen für Schweinemäster gefordert, stellte
Möllers heraus. Die Enttäuschung über die Ablehnung durch das
Bundeslandwirtschaftsministerium sei immer noch groß. "In der
Sauenhaltung droht bis zum Jahr 2013 ein Strukturschock, wie wir es
bisher noch nicht erlebt haben", fasste Möllers die aktuelle Lage
zusammen. Umso wichtiger sei für die Schweinehalter, dass die
Bundesregierung endlich das Instrument einer Risikorücklage schaffe,
mit dessen Hilfe die heftigen Einkommensschwankungen abgemildert
würden. Hier gehe es nicht um Steuergeschenke, stellte Möllers klar.
Die Tagung fand mit Unterstützung der AGRAVIS Raiffeisen AG, der
Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, der Agri V Raiffeisen eG und
der landwirtschaftlichen Rentenbank statt. Eine Zusammenfassung von
Einzelbeiträgen der Referenten steht in Kürze im Internet unter
www.bauernverband.net zum Download bereit.
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Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
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Datum: 14.09.2011 - 14:05 Uhr
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