WAZ: Computerspiele sind Alltagskultur
- Kommentar von Andreas Böhme
(ots) - Vor neun Jahren wollte sie erst keiner haben, eine
Messe für Video- und Computerspiele. "Wer soll denn da schon
hinkommen?", haben sie gefragt in Frankfurt, Düsseldorf oder München.
Computerspieler, das sind doch diese blassen Sonderlinge, die
nächtelang vor dem Bildschirm sitzen und im schlimmsten Fall auch im
echten Leben gerne mal zur Waffe greifen. Leipzig hat sich
schließlich erbarmt und 2002 die erste Games Convention ausgerichtet.
Bereits zum Auftakt kamen 80.000. Zur Gamescom 2011, die mittlerweile
nach Köln umgezogen ist, werden mehr als 250.000 Besucher erwartet.
Sonderlinge sind übrigens nicht mehr darunter als auf der Buch- oder
Automobilmesse. Nahezu unbemerkt von weiten Teilen der Öffentlichkeit
macht die Branche längst mehr Umsatz als die Filmindustrie. Und es
sind nicht mehr nur Heranwachsende, sondern immer öfter auch
gestandene Männer und Frauen, die zum Joystick greifen. Ein Ende des
Booms ist derzeit nicht in Sicht, selbst wenn in diesem Jahr die ganz
großen Innovationen bisher ausgeblieben sind. Denn Tausende von
Mini-Programmen auf Smartphones sorgen mittlerweile dafür, dass
Videospiele für viele Menschen zur Alltagskultur geworden sind. Wer
darüber die Nase rümpft, hält wahrscheinlich auch Navis noch für
Teufelszeug und das Internet für abschaltbar.
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Datum: 17.08.2011 - 19:16 Uhr
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