Neue OZ: Kommentar zu Kultur / Steuern / Stolpersteine
(ots) - Ideeller Gewinn
Ein Messingschild sieht wie das andere aus: Auf diese Sicht
reduzieren Finanzbeamte Gunter Demnigs "Stolpersteine". Das ist
lachhaft, aber unausweichlich. Denn Kunst und Verwaltung legen
Maßstäbe an, die sich diametral widersprechen müssen, und das bei ein
und derselben Sache. Steuerprüfer brauchen ein Objekt, um beurteilen
zu können. Für den politischen und sozialen Prozess, der die
"Stolpersteine" erst zum Kunstwerk macht, fehlt ihnen jeder Maßstab.
Wie auch sonst? Denn nur die Messingplakette ist steuerlich fassbar.
Wenn Bewertungen nicht vermittelbar sind, weil ihnen unvereinbare
Maßstäbe zugrunde liegen, muss der Konflikt aus der Warte eines
übergeordneten Interesses aufgelöst werden. Das kann in diesem Fall
nur der Nutzen eines Projektes tätiger Erinnerung an Opfer der
NS-Verfolgung sein. Der Finanzminister hat weise votiert, indem er
ideellem Gewinn den Vorzug gab. Gunter Demnig gewinnt nicht nur als
Künstler, sondern auch als Mahner. Sein Projekt wird weitergehen, zum
ermäßigten Steuersatz.
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Datum: 21.06.2011 - 22:00 Uhr
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