Mittelbayerische Zeitung: Tarnen und täuschen
(ots) - Natürlich haben es die Lebensmittel-Konzerne
nicht gerne, dass Verbraucherschützer ihnen so genau auf die Finger
schauen dürfen. Man erinnere sich nur an das Gezerre um die
Einführung der Biosiegel. Einige Nahrungsmittel-Hersteller meinten da
allen Ernstes, Inhaltsstoffe gingen Verbraucher gar nichts an;
Rezepte seien schließlich Geschäftsgeheimnisse. Aber gibt es wirklich
noch Mütter, die glauben, mit der Fett- und Zuckerbombe
"Milch-Schnitte" ihren Kindern etwas Gutes zu tun? Weil Sportler als
Werbepartner gezeigt werden? Dann sollte man in Wodka- oder
Absinth-Spots unbedingt Ärzte mit hineinnehmen. Tatsächlich ist in
den letzten Jahrzehnten vieles besser und die Verbraucher sind
mutiger geworden - das verdanken wir auch "Foodwatch" und den
"Mogel-Listen". Immerhin kann man jetzt auf den Packungen
einigermaßen erkennen, was wirklich drin ist; die
Volldeklarationspflicht wird eines Tages schon kommen. Wer erinnert
sich noch an nach Fischmehl schmeckende Eier? Die gibt's gar nicht
mehr. Und eine Pappbecher-Kette musste zum Ärger ihrer Aktionäre Geld
investieren, damit ihr "Heißgetränk mit Kaffeegeschmack" wieder
Kaffee heißen durfte.
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Datum: 17.06.2011 - 18:40 Uhr
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