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journalist-Streitgespräch zwischen Stefan Willeke (Zeit) und Claudius Seidl (FAS): "Wenn diese Henri

ID: 416022

(ots) - FAS-Feuilleton-Chef Claudius Seidl geht mit der Jury
des Henri-Nannen-Preises hart ins Gericht. Sie habe sich bei der
Entscheidung, dem Spiegel-Autor René Pfister den Reportagepreis
abzuerkennen, blamiert und unglaubwürdig gemacht. "Wenn diese Jury
mit ihrem Chefredakteursproporz zerbräche, wäre es ein Dienst für den
Journalismus", sagte Seidl in einem Streitgespräch des Medienmagazins
journalist.

Zeit-Dossier-Leiter Stefan Willeke hält die Entscheidung der Jury
zwar für hart, aber vertretbar. Konsequenzen für das Reportage-Genre
will Willeke daraus allerdings nicht ableiten. "Wir brauchen keine
Zehn Gebote der perfekten Reportage. Wenn die Jury des
Henri-Nannen-Preises Kategorien aufstellt, wird sie ihren Grund dafür
haben. Aber wir müssen uns als Reporter keineswegs daran halten", so
Stefan Willeke.

Der Zeit-Reporter, selbst mehrfach mit dem Henri-Nannen-Preis
ausgezeichnet, gibt zu, regelmäßig Szenen für seine Reportagen
konstruiert zu haben. In solchen Szenen steckten häufig tagelange
Recherche, Dutzende Gespräche. "Das sind ganz seriöse Methoden", so
Willeke. "Aber wenn ich eine Schlüsselszene entwickelt habe, die den
Text grundiert, habe ich das Beschriebene auch selbst gesehen."

Claudius Seidl hält bereits die Auswahl der zu prämierenden
Reportage-Stücke des Henri-Nannen-Preises für falsch. "Die Jury misst
die Qualität einer Geschichte daran, wie schön alle Fäden
zusammenlaufen. Jede Figur wird genau erfasst, nirgendwo bleibt ein
Abgrund." Das seien trivial-ästhetische Kriterien, die mit dem
wirklichen Leben nichts zu tun hätten. "Das ist Kitsch", so Seidl.

Beim Namensgeber des Journalistenpreises, dem "rasenden Reporter"
Egon Erwin Kisch, sind sich die beiden Diskutanten im
journalist-Gespräch einig. Für Stefan Willeke ist Kisch kein Vorbild,




da dieser der Meinung gewesen sei, dass Reporter keinen Standpunkt
haben sollten. "Eine Schnapsidee", so Willeke. "Der Reporter ist kein
neutrales Wesen." Claudius Seidl geht in seiner Kritik noch weiter
und wirft Kisch ein ideologisch geprägtes Weltbild vor. "Mit Verlaub,
Kisch war ein sozialistischer Märchenonkel."

Das komplette Interview lesen Sie in der Juni-Ausgabe des
journalists, die am Dienstag erscheint, und auf journalist.de unter:
http://cot.ag/jprE0H



Pressekontakt:
journalist - Das Medienmagazin
Matthias Daniel
Chefredaktion
Telefon: +49(0) 228 20172-24
Fax: +49(0) 228 20172-33
journalist(at)journalist.de

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Datum: 30.05.2011 - 17:54 Uhr
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