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BERLINER MORGENPOST: Hygiene statt Hysterie - Leitartikel

ID: 414241

(ots) - Deutschland befindet sich im EHEC-Fieber. Von einer
Epidemie wird da gesprochen, und sogar das düstere Wort Seuche findet
sich in Schlagzeilen. Viele Menschen sind verunsichert und wagen es
nicht mehr, Gemüse zu essen. Es ist natürlich schrecklich, wenn
Menschen nach dem Verzehr von vermeintlich Gesundem durch ein
gefährliches Darmbakterium dahingerafft werden. Doch die Zahl der
Todesopfer lässt sich (bislang) an den Fingern einer Hand abzählen.
Die im vergangenen Jahr an EHEC verstorbenen Menschen erhielten weit
weniger Aufmerksamkeit. Als die Schweinegrippe über Deutschland
hinwegzog und für zahlreiche Krankheitsfälle sorgte, war die Zahl der
Todesopfer sehr viel höher als derzeit nach den EHEC-Infektionen.
Gleichwohl hat man sich allgemein darauf geeinigt, das, was damals
hierzulande in den Medien über die Schweinegrippe berichtet wurde, im
Nachhinein als Hype zu brandmarken. Wenn das also ein Hype gewesen
ist, was wird man dann in einigen Wochen rückblickend über EHEC
sagen? EHEC ist ein gefährlicher, aber lange bekannter Erreger. Er
zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass er gegen die meisten
Antibiotika resistent ist - so wie auch die sehr aggressiven
Krankenhauskeime, die jährlich für rund 30.000 Todesfälle in
deutschen Kliniken verantwortlich gemacht werden. Der Kampf gegen
diese Keime verdiente in der Tat viel mehr Unterstützung und
Aufmerksamkeit. Das tödliche Problem ist seit Jahren bekannt. Doch wo
sind die stringenten Maßnahmen, mit denen man die Zahl der Todesopfer
wirksam reduzieren könnte? Ein bisschen Hype wäre hier wohl kein
Fehler. Bei den Krankenhauskeimen - wie auch bei EHEC - gilt, dass
kluge Hygienemaßnahmen schon einen Teil des Problems lösen könnten.
Bei EHEC sind es tatsächlich die Grundregeln der Hygiene, die man
eigentlich immer anwenden sollte - und nicht nur dann, wenn man




gerade durch einen fiesen Erreger aufgeschreckt wird. Sich nach dem
Gang auf die Toilette die Hände zu waschen sollte eine
Selbstverständlichkeit sein. Und dass Gemüse immer ausreichend
geputzt und gewaschen werden sollte, gilt für Produkte aus
konventionellem und biologischem Anbau gleichermaßen. Es können immer
bakterielle Belastungen auftreten. Selbst in ganz normaler Gartenerde
können altbekannte Erreger lauern, an die viele Menschen gar nicht
mehr denken. So ist der Boden vielerorts eine Wohnstätte für
Tetanus-Erreger. Nun ist die Impfrate gegen Tetanus (Wundstarrkrampf)
hierzulande erfreulich hoch, sodass an dieser Stelle keine allzu
große Gefahr droht. Gleichwohl gerät immer mehr in Vergessenheit,
dass ein ausreichender Impfschutz insbesondere gegen Tetanus ebenso
eine Selbstverständlichkeit sein sollte wie eine
Haftpflichtversicherung. Wer sich in diesen Tagen an die
grundlegenden Hygienevorschriften hält und beim Zubereiten von Gemüse
an die überall nachzulesenden Empfehlungen, der kann gelassen mit dem
kleinen Risiko einer möglichen EHEC-Infektion umgehen. Und wenn es
einen - trotz aller Vorsichtsmaßnahmen - doch erwischen sollte, was
sich niemals ganz ausschließen lässt, dann heißt es: Sofort bei den
ersten Symptomen, die auf eine EHEC-Erkrankung hindeuten könnten, zum
Arzt gehen. Rechtzeitig behandelt, ist die Gefahr beherrschbar.



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BERLINER MORGENPOST
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Telefon: 030/2591-73650
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Datum: 26.05.2011 - 21:20 Uhr
Sprache: Deutsch
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