Dienstleistungen im Internet - Reloaded
(ots) - Neuer Open-Source-Standard USDL eröffnet
Milliardenmarkt bei unternehmensnahen Dienstleistungen und wird
morgen im THESEUS Innovationszentrum als Teil des TEXO Lab in Berlin
vorgestellt
Jährlich erwirtschaften über 700.000 Unternehmen und Einrichtungen
mit fast sieben Millionen Beschäftigten im Bereich der
unternehmensnahen Dienstleistungen einen Umsatz in Höhe von über 800
Milliarden Euro (Quelle: Statistisches Bundesamt). TEXO, ein Projekt
im vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten IT-Forschungsprogramm
THESEUS, stellt morgen die neuartige Dienstbeschreibungssprache USDL
in Berlin vor, einen Open-Source-Standard mit dem Potenzial, diesen
Markt zu revolutionieren.
"Im Internet entwickelt sich derzeit eine neue
Dienstleistungswirtschaft. Innovative Technologien ermöglichen
Unternehmen neue Chancen in der Bereitstellung und Nutzung von
Dienstleistungen", so Dr. Orestis Terzidis, Vice President und EMEA
Representative SAP Research, der jahrelang das Projekt TEXO geleitet
hat. "Das Internet der Dienste schafft starkes Wachstum durch mehr
Effizienz und innovative Geschäftsmodelle. Die bei TEXO entwickelten
Instrumente haben unserer Einschätzung nach ein Potenzial, bis zum
Jahr 2020 einen neuen zweistelligen Milliardenmarkt zu erschließen."
'Unified Service Description Language' und das TEXO Lab
Die 'Unified Service Description Language' (USDL) ist eine
plattformneutrale Dienstbeschreibungssprache, mit der Services sowohl
für Menschen verständlich als auch für Maschinen interpretierbar
spezifiziert werden. Auf dieser Grundlage können Dienstleistungen
online sinnvoll miteinander kombiniert und wie Güter gehandelt
werden. Analog zu HTML, das als textbasierte Auszeichnungssprache
Inhalte wie Texte, Bilder und Hyperlinks in Dokumenten strukturieren
und beschreiben kann, ermöglicht USDL die Beschreibung von
Dienstleistungen, so dass diese online handel- und konsumierbar
werden.
USDL kann in vielen Dienstleistungsbereichen zum Einsatz kommen,
darunter bei manuellen Diensten wie im Projektmanagement und bei der
Beratung, bei Transaktionsdiensten (z.B. Einkauf und Vertrieb), bei
Informationsdiensten (z.B. Abfrage von Geoinformationen), bei
Softwarediensten und solchen rund um digitale Medien wie Video- und
Audioclips oder bei Plattform- oder Infrastrukturdiensten. Im
virtuellen Softwarelabor TEXO Lab können Unternehmen und
Interessierte USDL und weitere innovative TEXO-Technologien zur
Bereitstellung von Dienstleistungen im Internet erproben.
Ein Anwendungsbeispiel von USDL ist ein
KfZ-Versicherungsmarktplatz im Internet, bei dem verschiedene
Dienstleister ihre Services per Knopfdruck integrieren und anbieten
können. Gleichzeitig erhält der Verbraucher alle Informationen und
Adressen, die im Eintritt eines Schadensfalls wichtig sind: Von der
nächsten Werkstatt über den Abschleppdienst bis zum günstigsten
Mietwagen. Gerade kleinen und mittleren Unternehmen fällt es so
leichter, sich im Internet gegen große Unternehmen zu behaupten. Mit
seinen Entwicklungen senkt TEXO die Eintrittsbarrieren und eröffnet
neue Märkte.
Über "THESEUS - Neue Technologien für das Internet der Dienste"
THESEUS ist das größte Forschungsprojekt Deutschlands im Bereich
der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und hat das
Ziel, den Zugang zu Informationen zu vereinfachen, Daten zu neuem
Wissen zu vernetzen und die Grundlage für die Entwicklung neuer
Dienstleistungen im Internet zu schaffen. Mit dem Forschungsprogramm
THESEUS nimmt Deutschland eine führende Rolle in der Entwicklung der
grundlegenden Technologien für das Internet der Dienste ein.
Unter dem Dach von THESEUS entwickeln 60 Forschungspartner aus
Wissenschaft und Wirtschaft neue Technologien für das Internet der
Dienste. Das Forschungsprogramm wurde Ende 2007 gestartet und hat
eine Laufzeit von fünf Jahren sowie ein Gesamtvolumen von rund 200
Mio. Euro, die jeweils zur Hälfte vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Technologie (BMWi) und von den beteiligten Partnern
aus Industrie und Forschung aufgebracht werden.
Im Rahmen des Forschungsprogramms wurden bisher vier Unternehmen
gegründet, zwölf Standardisierungsaktivitäten umgesetzt, 16
Entwicklungspartnerschaften initiiert, 17 Anschlussprojekte
erfolgreich angeworben, knapp 40 Patente und andere geschützte
Ergebnisse angemeldet, über 90 Prototypen entwickelt und rund 670
Publikationen veröffentlicht. Insgesamt hat das Forschungsprogramm
bislang über 1.000 konkrete Ergebnisse hervorgebracht.
Weitere Informationen unter www.internet-of-services.de und
www.theseus-programm.de .
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Datum: 26.05.2011 - 15:32 Uhr
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