Neue OZ: Kommentar zu Regisseur Lars von Trier
(ots) - Ziemlich verwackelt
Dancer in the Dark" ist einer der großen Filmerfolge des
Regisseurs Lars von Trier. In Cannes hat er sich, sehr frei nach
diesem Filmtitel, nun wie ein Traumtänzer in der Finsternis
aufgeführt. Lars von Trier glaubte noch witzig zu sein, als er sich
schon längst in seinen bizarr gewundenen Sätzen verfangen hatte.
Seine seltsam koketten Sympathiebekundungen für Hitler und die Nazis
sind eine Zumutung. Mit von Triers bekannter Neigung zu schrägen
Sprüchen lässt sich in diesem Fall nichts entschuldigen. Der Rauswurf
ist vollkommen angemessen.
Für Lars von Trier und sein Werk hat das einschneidende Folgen.
Der Miterfinder des Dogma-Films hat sich selbst ins Abseits gespielt.
Als Person untragbar, als Regisseur brillant: Diesen Kontrast gilt es
nun auszuhalten, will man sich mit von Triers Werk beschäftigen. Das
gilt schon für das laufende Festival. Von Trier ist weg, sein Film
"Melancholia" noch im Wettbewerb. Das moralische Verdikt trifft den
Urheber, nicht das Werk. Unser Bild von Lars von Trier sieht nun
allerdings aus, als sei es mit der Handkamera des Dogma-Stils gefilmt
worden - ziemlich verwackelt.
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Datum: 19.05.2011 - 22:00 Uhr
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