Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Lars von Trier
(ots) - Okay, I'm a nazi", schließt Lars von Trier seinen
aberwitzigen Auftritt bei den Filmfestspielen in Cannes. Zuvor hat er
sich richtig hineingestammelt in seine rhetorische Misere: Eine Prise
Verständnis für Hitler, eine Breitseite gegen Israel. Sogleich folgte
die übliche öffentliche Erregung. Hatte vorher von Triers
Weltuntergangsdrama "Melancholia" erfolgreiche Weltpremiere gefeiert,
so erklärten ihn nun die Festivalorganisatoren offiziell zur "Persona
non grata". Ironie? Kontrollverlust? Eher wohl ist dieser Auftritt
eine kalkulierte Provokation des für Provokationen bekannten Enfant
terribles des europäischen Films. Und wie effektiv gerade mit dem
Nazi-Thema - so oder so - Aufmerksamkeit zu erzeugen ist, sagt der
zynische Spruch "Hitler sells". Eben deshalb ist die Provokation des
Filmemachers nicht stark. Hat er doch weniger die Routinen einer
durch Skandale funktionierenden Medienwelt vorgeführt als vielmehr
sich selbst in deren unterste Schublade eingeordnet. Und: Solche
Hitler-Spielchen bleiben Spiele mit dem Feuer.
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Jan-Peter Schröder
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Datum: 19.05.2011 - 19:53 Uhr
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