Neue OZ: Kommentar zu Belgien / Museen / Architektur
(ots) - Wo Vergangenheit neu sortiert wird
Museen zeigen nicht nur ein Bild von Vergangenheiten, sondern vor
allem eines der jeweiligen Gegenwart. In ihrer Architektur, ihrer
Präsentation von Objekten und ihren Formen der Vermittlung spiegelt
sich die Gegenwart mit ihren Sichtweisen auf die Welt und ihren
kulturellen Unterscheidungen.
Gerade deshalb ist das neue Antwerpener Museum aufschlussreich.
Der neue Turm an der Schelde vereint nicht allein drei ehemals
selbstständige Museen unter seinem Dach, er integriert mit ihren
Sammlungen auch bislang separierte Objekt- und damit Wissensbestände.
Nun reicht der Reigen von der Kunst bis zu Ethnologie,
Handelsgeschichte und Stadtkultur. Das Museum sortiert die
Vergangenheit um, indem es aus vielen Vergangenheiten eine einzige
macht.
Zudem sind die Bestände in dem neuen Turm nun wie in einem
Speichergebäude gelagert, schnelle Umsortierung inbegriffen. Der
Antwerpener Museumsturm stapelt unterschiedliche Sammlungsbereiche in
einer neuen Hierarchie. Das entspricht einer Gegenwart, die in
Vernetzungen denkt, und in wechselnden Präferenzen.
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Datum: 17.05.2011 - 22:00 Uhr
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