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DAB plus vor dem Start - mit ungewissen Erfolgsaussichten

ID: 397237

(ots) - Auch wenn der Start von DAB plus schon
beschlossene Sache ist, sind die Erfolgsausichten für das digitalen
Radio in Deutschland noch ungewiss. Zu diesem Schluss kamen Vertreter
von privaten und öffentlich-rechtlichen Radioveranstaltern bei einer
Diskussionsveranstaltung auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland
in Leipzig.

Eines der Hauptprobleme sahen die Experten in der mangelnden
Verbreitung von DABplus-fähigen Radiogeräten. Erwin Linnenbach,
Sprecher der Geschäftsführung von Regiocast brachte dieses Dilemma
auf den Punkt: "Der linke Schuh ist da, der rechte aber nicht". Zwar
sei die Verbreitung von DAB+-Angeboten technisch kein Problem, doch
würden zum Sendestart am 1. August 2011 nur sehr wenige Leute in der
Lage sein, diese Angebote auch zu nutzen. Es sei natürlich schwer,
den Verbraucher zum Kauf eines DAB+-Empfängers zu überreden, wenn er
noch gar nicht wisse, was er dann empfangen könne, so Linnenbach.
Auch Willi Steul, der Intendant des Deutschlandradios, hat seine
eigenen Erfahrungen in dieser Richtung machen müssen. Bei der Suche
nach einem DAB+-Radio wurde er erst im dritten Fachgeschäft fündig.
Steul: "Ein normaler Kunde hätte sich scheinbar nicht die Mühe wie
ich gemacht, sondern im ersten Laden ein UKW-Rdio gekauft." Dabei ist
Steul von den Vorteilen von DAB+ überzeugt. Mit dieser Technologie
könnten die Programme des Deutschlandradios, Deutschlandfunk
flächendeckend in ganz Deutschland zu empfangen sein. Dadurch erhofft
sich Steul, langfristig auf die Verbreitung über Lang- und
Mittelwelle verzichten zu können, die laut Steul jährlich 12
Millionen Euro Gebührengelder kostet. Aber auch wenn DAB+ bundesweit
gesendet werde, sei eine Abschaltung der UKW-Sender kein Thema.

Einig waren sich die Experten bei den Vorteilen des DAB+-Radios.
So sei die Audioqualität zwar besser als beim UKW-Rundfunk, doch ein




viel stärkeres Argument pro DAB+ sei die Vielfalt. Christophe
Montague, Geschäftsführer von NRJ International Operations sprach in
diesem Zusammenhang von einer "Radiowüste" in weiten Teilen
Deutschlands. Das sei eine der großen Chancen, die dem digitalen
Radio den Durchbruch ermöglichen könnten. Mit DAB+ könne man eine
Vielzahl von neuen Sendern zu den Hörern bringen. Das sei im Übrigen
auch der Grund warum es in Frankreich so schwer sei digitales Radio
zu etablieren. Dort gebe es eine Vielfalt an UKW-Angeboten, die keine
weiteren Sender erforderlich mache, so Montague. Dass es auch
erfolgreiches Digitalradio gebe, zeige dagegen die Schweiz. So habe
Radio Energy in der Schweiz eine neue UKW-Frequenz erhalten, die eine
viel geringere Reichweite habe als vorher. Trotzdem habe sich die
Zahl der Hörer nicht verringert, wie eine Analyse gezeigt habe. Für
Montague ist klar, dass die Hörer sich neue Wege gesucht haben ihren
Sender zu empfangen, unter anderem DAB+. Auch Gerd Bauer, Direktor
der Landesmedienanstalt Saarland, sieht im Ausland Bewegung. So
hätten ihm österreichische Kollegen versichert, wenn DAB+ in
Deutschland ein Erfolg werde so werde Österreich nachziehen.

Die größten Probleme, da waren sich die Podiumsteilnehmer einig,
gibt es aber noch beim Fachhandel. Ob bis zum 1.August diese
Rückstände aufgeholt werden könne, glaubt auch Linnenbach nicht.
Dafür sei die Zeit einfach zu knapp. Das werde dazu führen, dass wohl
zum Sendestart nur sehr wenige DAB+-Geräte eingeschaltet werden. Doch
auf lange Sicht sei er optimistisch. So sei es heute kein Problem ein
neues Auto zu kaufen, in dem ein DAB+-Radio eingebaut sei, sagte
Linnebach unter zustimmendem Nicken von Willi Steul, der genau das
laut eigener Aussage vor kurzem getan hat. Der springende Punkt, und
da waren sich die Experten einig, sei den Hörern klar zu machen,
welche Chancen DAB+ biete. Wenn das gelinge, schätze er die Chancen
gut ein, auch wenn das Engagement bisher eher eine unternehmerische
Wette sei, die einiges an Risiko in sich berge. Dem stimmte Montague
zu und ergänzte, dass es noch viel mehr dieser risikofreudigen
Unternehmer in Europa brauche, damit Neues entstehen könne.



Pressekontakt:
Thomas Köhler, S-WOK
Telefon: 0341 - 301 81 81
Mobil: 0170 - 175 95 94
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Datum: 02.05.2011 - 16:55 Uhr
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