WAZ: Sony und das Datendesaster. Kommentar von Frank Preuß
(ots) - Datenskandale im Internet gehören zwar zur
Tagesordnung, die Dimension des Hackerangriffs auf Sony allerdings
nicht: 77 Millionen Betroffene bangen um ihre Daten, müssen Folgen
fürchten, denn der Konzern kann nicht ausschließen, dass Konto- und
Kreditkarteninformationen in die Hände Unbekannter geraten sind.
Sony hat eine Woche mit dem Pannen-Geständnis gewartet. Miserable
Öffentlichkeitsarbeit bei Problemen scheint schlechte japanische
Schule zu sein. Es ist eine Frechheit, die das Vertrauen nicht nur
der Playstation-Spielkinder ins Unternehmen nachhaltig trüben dürfte.
Ein Schaden, der sich kaum beziffern lässt. Und die Frage, wer sich
denn überhaupt wirksam gegen Datenklau panzern kann, wenn nicht ein
Elektronikriese, dürfte ebenfalls für Gesprächsstoff sorgen.
Die Wirtschaft unternimmt aus Selbstschutz manches, um sich gegen
Attacken aus dem Netz zu wappnen, Garantien kann sie aber nicht
geben. Was kann im digitalen Zeitalter schon sicher sein?
Umso mehr erstaunt das arglose Verhalten der Kundschaft, an dem
sich offenbar nichts ändert. Viele Nutzer gehen mit sensiblen
Informationen hausieren. Selbst da, wo noch Spielräume existieren,
die das Risiko von Missbrauch ausschließen oder wenigstens
minimieren. Aus Schaden wird nicht jeder klug.
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Datum: 27.04.2011 - 19:45 Uhr
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