Neue OZ: Kommentar zu Nationalmuseum Peking/ Schriftsteller Tilmann Spengler
(ots) - Kunst der Ohrfeige
Kunst der Aufklärung - so heißt die Ausstellung, die Guido
Westerwelle am Freitag im Nationalmuseum Peking eröffnet hat.
Deutschland hat zehn Millionen Euro in die bislang größte
Auslandskunstschau investiert. Der Aufwand dient gewiss dazu, das
eigene Potenzial ins rechte Licht zu rücken. Ein bisschen geht es
aber wohl auch um Wandel und Annäherung, wenn Westerwelle zwischen
Goya und Piranesi proklamiert: "Freie, vielfältige Gesellschaften
bieten auf lange Sicht mehr Stabilität als unfreie Gesellschaften,
die in erzwungener Einheit verharren."
China aber geht demonstrativ den anderen Weg und sucht Stabilität
weiterhin in der Beschneidung von Freiheit. Dem deutschen
Schriftsteller Tilmann Spengler wurde die Einreise zur
Ausstellungseröffnung verweigert - weil er "kein Freund des
chinesischen Volkes" sei. Nun darf Ai Weiwei nicht ausreisen. Nur
zwei Tage nach dem Festakt im Zechen von Aufklärung und
Dialogbereitschaft fällt China in alte Muster zurück. Die Geste ist
erschreckend eindeutig: Der Kunst der Aufklärung setzt das Land auch
weiterhin die plumpe Kunst der Ohrfeige entgegen.
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Datum: 03.04.2011 - 22:00 Uhr
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